Die erste Nacht im Zelt
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17.05.2021
Ein bisschen schwer ist es schon nach den zwei Tagen der Pause wieder in die Gänge zu bekommen. Ich könnte locker noch einen Tag bleiben. Wie aber schon in anderen Berichten angemerkt: Der Rahmenplan. Also schleppe ich meine Stapelkisten aus meinem Zimmer hinaus auf die Straße. Dort alles in den Wagen gepuzzelt und noch schnell für ein Erinnerungsfoto posiert.
Über Rhinow soll es gehen. Morgen möchte ich in Retzow im Havelland sein. Laut Navi sind es zweiundvierzig Kilometer. Na, mal sehen. Bestimmt mache ich den ein oder anderen Schlenker und ich komme, wie 2017 mit dem Fahrrad doch wieder an die fünfzig Kilometer heran. Aber wichtig ist es jetzt erst einmal mit den ersten Kilometern wieder warm zu werden. Über einen schmalen Asphaltweg gelange ich an die Kreuzung, die mich nun nach Rhinow bringen soll.
In dem Örtchen Strodehne entdecke ich dann einen Wegweiser für Radfahrer. Kurzerhand biege ich nach rechts ab. Die Hauptstraße ist zwar wenig befahren, aber wenn ich die Möglichkeit habe über einsame Feldwege zu laufen, die als Radlerstrecke ausgeschildert sind. So weiche ich der Fahrbahn um gut die Hälfte aus. Denn irgendwann landet mein abgeschiedener Weg doch wieder dort und ich muss mich mit den Autos anfreunden.

In dem kleinen Vorort Kietz werde ich dann von einem älteren Herrn angesprochen. Was ich denn hier mache? Ich gebe höflich Antwort. Dann denke ich, ich höre nicht richtig. Ich hätte einen schönen Hund. Ob ich den nicht verkaufen möchte? – NEIN! – Warum nicht? Weil ich nicht dreihundert Kilometer in irgendein kleines Kaff gelaufen bin, um meinen Hund einem Dahergelaufenen zu verscherbeln! Soweit kommt das noch! Noch dazu sehe ich seinen Hund, der an einer Kette gehalten, sich fast an der Deichsel seines Pferdeanhängers stranguliert. Gut, zur Verteidigung: Der Hund ist recht aufgebracht, dass ich da nun mit Lotte vorbei ziehe. Dennoch gefällt mir das Gesamtbild nicht.
Auf der anderen Uferseite des Mühlenrhin entdecke ich eine seichte Uferstelle mit Bank. Pause. Lotte von der Leine gelassen und einmal hinein ins kühle Nass. Auf der gegenüberliegenden Seite kann ich den Pferdehof sehen, wo der Herr scheinbar dazugehört. Weite Koppeln. Die Tiere laufen hin und her, liegen in der Sonne und scheinen es gut zu haben.
Als ich durch Rhinow durch bin, schlage ich den Weg nach Stölln ein. Hier kommt wieder die ein und andere Erinnerung an meine Fahrradtour hoch. Ich entdecke das Otto-Lilienthal-Museum mit dem Agrarflugzeug Z-37A, das man wieder aufgebaut hat und nun als Exponat vor den Eingangstüren steht. Ein Erinnerungsfoto geschossen, eine kurze Pause eingelegt und weiter. Wobei. Ich werde über eines der sozialen Netzwerke angeschrieben. Man hätte mich kurz zuvor gesehen. Ich blicke mich um und kann nur einen Jungen mit seinem Hund sehen. Dann die Meldung, dass er gerne näher kommen möchte, aber nicht weiß, wie sein Hund reagiert. Warum schreibt er das? Warum ruft er nicht? So bin ich es, der ihm zuruft. Einen Augenblick stehen wir nun zusammen, lassen die Hunde sich beschnuppern und plaudern. Wobei ich dabei mehr Fragen beantworte.
Bei Neuwerder hält dann ein Feuerwehrauto neben mir. Ordnungsamt Rhinow steht auf der Tür. Wo ich heute noch hinmöchte, werde ich gefragt. Kleßen gebe ich als Minimalziel an. Dann habe ich hiermit die Erlaubnis vom Ordnungsamt Rhinow eine Nacht am Kleßener See zu zelten. Das ist mal eine Aussage! Der Herr beäugt meinen Wagen und fängt an zu erzählen. Vor Jahren sei hier mal ein Franzose durchgekommen, der hätte es sich zum Projekt gemacht, für die Kinder dieser Welt einmal um eben diese zu laufen. Jean Beliveau! Ich ernte einen erstaunten Blick. Ja, genau. Das war sein Name. Ein Kanadier berichtige ich meinen Gesprächspartner. Er war es, der mich zu dieser Reise inspiriert hat. Ist ja verrückt. Ja, und dass ich jetzt quasi auf seinen Spuren wandel. Schön davon zu erfahren, dass er auch hier gelaufen ist. So trennen wir uns und ich laufe die letzten wenigen Kilometer zum See.
Einmal links, einmal rechts geschaut und ich habe die natürliche Badestelle gefunden. Meinen Wagen dorthin zu bekommen stellt sich jedoch als etwas schwieriger heraus. Man hat um den Platz herum dicke Baumstämme positioniert, dass die Menschen nicht mit den Autos bis ans Ufer fahren. Etwas geschaut und ich finde einen Durchlass, der breit genug für meinen Wagen ist.
Gerade habe ich mit dem Zeltaufbau begonnen, beginnt es zu regnen. Ganz toll. Jetzt aber schnell! Als meine Schlafstätte schließlich steht, kann ich mir ein Sitzen am Ufer auch sparen. Es sind so viele Mücken hier unterwegs, dass es kein Vergnügen ist. So liege ich schon um halb acht im Schlafsack und lausche den prasselnden Regen und beobachte die abperlenden Tropfen, die an meiner Zeltplane hinunterlaufen.
Start/Ziel: Kuhlhausen – Kleßen
Laufstrecke: 25,27 km
Höhenmeter: 20 m
Zeit: 4:24 h
D.-geschw.: 5,74 km/h
Schritte: 29.317
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