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Da kommen Erinnerungen hoch!

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Dieser Bericht wird von der VGH Vertretung Patrick Zeitz aus Steinkirchen präsentiert.
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25.05.2021

Pfingsten ist vorbei. Meine Wanderung geht weiter. Diese Tage der Ruhe haben mir wirklich gut getan. Durch meine kurzen Radtouren während dieser Zeit, wenn ich nicht mit dem Computer auf dem Bauch auf der Couch gesessen habe, weiß ich nun, wie ich laufen möchte. Also bei meiner Verwandtschaft verabschiedet und wieder auf die Straße. Einige hundert Meter über einen sandigen Waldweg und dann über eine asphaltiere Wirtschaftsstraße vorbei an Wald und Feld Richtung Damsdorf. Dort begegne ich zwei Damen, die mich neugierig beäugen. Zu Fuß? Durch Europa? Und dann komme ich hier durch dieses kleine, beschauliche Örtchen? Die Telefone werden gezückt und Fotos gemacht.

Dann biege ich falsch ab. Was nicht sonderlich tragisch ist. Auf diesem Weg komme ich noch an einem Supermarkt vorbei. Einen Kilometer mehr oder weniger, solange es nicht überhandnimmt, ist es vertretbar. So mit gefüllten Taschen weiter Richtung Stadtmitte von Lehnin. Jetzt aber aufpassen. Ich habe zwei Möglichkeiten. Eigentlich drei. Wobei die Dritte rechtswidrig wäre. Ich weiß das. Ich habe das vor vier Jahren schon einmal getan. Damals bin ich mit dem Fahrrad und Lotte im Anhänger über das Dörfchen Rädel in den Militärgebiet Lehnin geraten. Mutwillig? Vielleicht? Nein, eigentlich nicht. So halb trifft es wohl am ehesten. Damals bin ich nach meinem Fahrradnavi gefahren und stand plötzlich vor einem verrosteten Schlagbaum. Ja, was macht man da? Ich überlegte, betrachtete den erdigen Boden und machte unzählige Fuß- und Fahrradspuren aus. Daraus die Schlussfolgerung, dass die Dorfbewohner wohl auch da durchfahren würden. Im Hintergrund das hölzern hallende Hacken eines Spechtes.

Bild 1: Laufen im Regen gen Emstal – Bild 2: Pause im Bushäuschen – Bild 3: Wolkenberge

Mit dieser Geräuschkulisse bin ich also da rein. Wobei sich nach gut zwei Kilometer ein anderer Laut ertönte. Eine Maschinengewehrsalve. Ich damals augenblicklich umgedreht und wollte das Gebiet wieder verlassen. Während des Versuches wurde ich dann von der Rangecontrol aufgegriffen. Was macht man in der Situation? Doof stellen, aber ehrlich bleiben. Also habe ich etwas hysterisch meine Situation erklärt. Von wo ich komme. Wohin ich möchte. Und die Jungs waren wirklich nett. Ich sei noch auf der sogenannten Platzrandstraße, wo noch gar nichts los ist. Auf dieser Straße sollte ich bleiben und ihr Folgen, bis ich zum Haupttor komme. Dort sollte ich dann das Gebiet verlassen. Man würde Meldung machen, dass sich eine unautorisierte Person im Gebiet unterwegs sei. Mit Fahrrad, Anhänger und Hund. Gefahrpotenzial: Null. Somit hatte ich quasi einen Freifahrtsschein bis zum Haupttor.
An eben diesem wurde ich dann noch einmal von einem höherrangigen Herrn energisch angesprochen. Auch hier die gleiche Taktik. Doof stellen und ehrlich sein. Somit bin ich damals mit einem blauen Auge davon gekommen.
(Wer einmal einen Blick auf den damaligen Tagesbericht werfen möchte, klicke bitte hier.)

Wie dem auch sei, das möchte ich heute unbedingt vermeiden. Also nicht gen Rädel laufen, sondern links Richtung Hauptstraße, die nach Busendorf, später nach Borkwalde und Borkheide führen soll. Oder doch die dritte Variante? Es gibt einen Waldweg nach Emstal. Der soll allerdings sandig sein. Sand und Ruhe oder Hauptstraße und die Fahrbahn mit anderen Autos teilen? Ich frage einen Passanten. Der Weg nach Emstal? Der ist neu. Betonplatten. Alles klar! Dann durch den Wald. Problem: Dadurch, dass der Weg nun betoniert ist, wird er auch von Autos genutzt. Also doch nicht in Ruhe laufen.

Kurz bevor ich diesen Weg verlassen muss, öffnen sich die Himmelsschleusen. Eiligst die Regensachen angezogen und weiter. Gute zehn Minuten prasselt es auf Lotte und mich herab. So schnell, wie es gekommen, ist es auch wieder weg. In Busendorf, oder wie die regionale Bevölkerung sagt: »Tittencity« dann gleiches Szenario. Die Wolken öffnen sich. Gerade rechtszeitig schaffe ich es in ein Bushäuschen. Hier lässt es sich doch aushalten. Zeit für eine größere Pause. Da bekomme ich Besuch. Eine Dame setzt hat mich unterwegs gesehen und hat einige Fragen. So sitzen wir nun da und plaudern. Mit einem kleinen Obolus der Unterstützung verlässt sie mich später wieder. Ich muss ohnehin weiter. Borkwalde zu erreichen wäre schön. Borkheide perfekt. Also weiter.

So wächst die Zahl der gelaufenen Kilometer weiter und weiter. Zeitgleich werden aber auch die Beine müde und die Motivation schwindet mit jedem weiteren Schritt. Da entdecke ich eine größere Einrichtung der Feuerwehr Brandenburg. DAS wäre ja die Geschichte, wenn ich dort einen Schlafplatz ergattern könnte. Also die Telefonnummer gewählt, die am Straßenschild angegeben ist. Eine Bürokraft nimmt ab. Einige Erklärungen später habe ich sie voll auf meiner Seite. Das Problem: Sie hat keine Entscheidungsgewalt. Der Verantwortliche sei heute nicht da. So sehr sie mir auch einen Schlafplatz geben würde. Sie darf es nicht.

Kurz hinterm Ortsschild von Borkheide werde ich dann von Anwohnern angesprochen. Mein Wagen sei ja sonderbar. Wieder einige Erklärungen später habe ich auch hier keinen Schlafplatz, dafür aber ein Bierchen im Gepäck und die Wegbeschreibung, wie ich zum Gerätehaus der Ortsfeuerwehr komme. Dort sei heute sogar Dienst. Wenn ich da also keinen Schlafplatz ergattern kann, wo dann? Dann geht nur noch irgendwo in der Wildnis. Eilig die letzten Meter gelaufen und ich stehe vor einer Handvoll Feuerwahrkameraden. Ein drittes Mal alles erklärt und ich habe meinen Platz. Auf dem Gelände baue ich mein Zelt auf. Anschließend erhalte ich eine kleine Gerätehausführung mit etwas Fahrzeugkunde und beim Dienst bin ich Zaungast. Mit einem Schlummerbierchen geht es schließlich in den Schlafsack.

Start/Ziel: Schenkenberg – Borkheide
Laufstrecke: 28,02 km
Höhenmeter: 71 m
Zeit: 5:00 h
D.-geschw.: 5,60 km/h
Schritte: 34.387

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