Dort oder doch hier?
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13.06.2021
Als ich an diesem Morgen vor mein Zelt trete, herrscht schon reges Treiben. Schon zu früher Stunde springen die übrigen Jungs ins kühle Nass und gönnen sich eine Runde im Beregnungsbecken. Ich hingegen mache mich daran, meine Sachen zu packen und wieder auf meinem Wagen zu verstauen. Nahezu zeitgleich mit allen Anderen verlasse ich dann diesen Ort. Ein letztes Mal kommt es zum kurzen Dialog mit dem Jungen vom Vorabend. Schnell einige Fragen gestellt, wie man »Hallo« und »Guten Tag« auf Tschechisch sagt und dann geht es weiter. Zumindest kann ich darauf jetzt reagieren. Immer auf Deutsch antworten wie bisher ist auf Dauer auch irgendwie blöd. Zumal ich ja noch einige Tage in diesem Land weilen werde. Kaum bin ich hundert Meter gelaufen, hält ein Auto der anderen Camper neben mir. Auf Englisch wünscht man mir noch viel Glück für die Zukunft. Dann stehe ich alleine auf dem staubigen Feldweg.
Podbořany ist heute das erste größere Zwischenziel. Dahin gelange ich über einige kleinere Dörfer. Eigentlich ist es idiotensicher. Denn groß abbiegen muss ich nicht. Es geht einfach nur geradeaus. Dazu mache ich einiges an Höhenmetern. Immer wieder geht es rein in ein kleines Tal und wieder raus. Man kann sagen, dass die Dörfer entweder ganz untern in der Talsohle liegen oder auf dem Gipfel die vielen, vielen Hügel. Die Hauptstraße bringt einen dann auch immer ganz runter oder ganz rauf. Eine Zwischenlösung gibt es nicht.
Noch dazu gibt es an den Straßenrändern kaum Schatten. Es gibt Wälder, ja. Aber die sind hunderte Meter von der Fahrbahn entfernt. Dazwischen liegen große Felder. So bin ich mit Lotte der Sonne pausenlos ausgesetzt. Was der Hund jedoch gut macht, sie läuft nahezu permanent im Grünstreifen. Immer wieder halte ich an und gebe ihr Wasser aus dem Klappeimer. Immer wenn ein Bachlauf am Straßenrand auftaucht, dann gönne ich ihr die Pause. Einziges Problem ist eigentlich, dass diese Bäche meist mehr aus Matsch bestehen. Was ich nun aber nicht als so schlimm erachte. Das nächste Beregnungsbecken kommt bestimmt und der Schlamm kann dort wieder abgewaschen werden.

Es ist Sonntag und ich könnte wirklich etwas Kühles zum Trinken gebrauchen. Der Wunsch wird mir dann am Ortseingang von Podbořany erfüllt. Ich entdecke eine Tankstelle. Schnell ein Eis und eine Flasche gekühlter Limonade gekauft und es geht weiter. In der Stadt selber möchte ich meinen Augen nicht trauen. Da haben die Vollversorger geöffnet. Auf einem Sonntag? Die Supermärkte? Komisch. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich mir die teureren Produkte an der Tankstelle sparen können. Naja, egal.
Im Ort selber werde ich von vielen neugierigen Menschen beäugt. Kontakt kommt nicht zustande. Ich laufe weiter und gelange auf eine schmale Straße, die mich nach Valov bringen soll. Von dort möchte ich den Weg nach Kryry. Ob ich da aber wirklich über Valov komme, weiß ich nicht. Schilder deuten auf eine Baustelle hin. Ich versuche es einfach. Außerdem soll laut Navi kurz vor dem Ort ein Feldweg rechts abgehen und um das Dorf herumführen. Vielleicht habe ich ja Glück und der Weg ist als Fahrradstrecke ausgeschildert. Tatsächlich!
Über eine sandige Piste mit teils tiefen Spurrinnen laufe ich um Valov herum. Man ist das warm Heute. In der Entfernung brausen Menschen mit ihren Quads umher. Der Weg ändert sich zu feinen Schotter und später zu größeren Steinen. Es ist ein gutes Stück Arbeit. Aber letztendlich erreiche ich Kryry. Dort setze ich mich auf dem Markplatz in eine überdachte Bushaltestelle. Zumindest etwas Schatten. Während ich dort nun sitze und etwas zu essen versuche. Die Hitze macht es mir nicht wirklich leicht. Denn ich habe null Appetit, aber etwas muss der Körper bekommen. So ist es mehr ein Hineinwürgen. Ich studiere jedenfalls nebenher meine Karte. Wie weit möchte ich heute noch laufen? Lust habe ich nämlich keine mehr. Wo ist eine Wasserstelle? Die letzten zwei Nächte hat es ja so gut geklappt. Ich werde fündig. Nahe Petrohrad habe ich zwei Optionen.
Der erste See wird es nicht. Ich müsste in ein Tal laufen. Da habe ich aber keine Lust zu. Also schleppe ich mich weiter. In Petrohrad selber bin ich kurz am Überlegen, ob ich mich dort auf einer abgemähten Wiese niederlasse. Entscheide mich aber auch dagegen. In der Nachbarschaft ist eine Anstalt für Leute mit psychischen Erkrankungen. Das wäre ja der Stoff für Alpträume. Nein! Weiter. Auf der Karte in meinem Telefon wird eine Grünfläche angezeigt. Ein Sportplatz? Nein. Ein Friedhof. Da werde ich ebenfalls ganz sicher nicht schlafen. Bleibt nur der zweite See.
Dafür muss ich aber wieder in ein Tal hinunter. Die Wegdarstellung auf meinem Telefon und die landschaftliche Beschaffenheit lassen auf wenig Platz in Ufernähe schließen. Was mache ich jetzt? Ich blicke zu meiner Rechten. Dort ist eine abgemähte Futterwiese, die noch dazu von einer Reihe Bäume und Büsche einen gewissen Sichtschutz hat. Ins Tal und riskieren, dass am See keine Möglichkeit für das Zelt ist, oder hier oben bleiben und auf die Wiese gehen? Ich entscheide mich zu Letzterem. Kaum steht das Zelt und das Bett ist aufgebaut, befinde ich mich schon im Land der Träume.
Start/Ziel: Račetice – Stebno
Laufstrecke: 26,76 km
Höhenmeter: 279 m
Zeit: 5:38 h
D.-geschw.: 4,75 km/h
Schritte: 33.674
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