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Ihr kommt zu spät!

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Ein Hinweis der Werbung:
Dieser Bericht wird von der Heitmann & Junge GmbH präsentiert. Mein Ansprechpartner als Bau-, Garten- und Getränkemarkt. Dazu einen Zeltverleih und neben einer Tischlerei gibt es in ihrem Hause auch eine Abteilung für Obstsortiermaschinen.
Die Heitmann und Junge GmbH, eine Klasse für sich … alles aus einer Hand.

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23.06.2021

Das Prasseln von Regentropfen reißt mich an diesem Morgen aus dem Schlaf. Ich blicke auf die Uhr. Ich könnte aufstehen. Es wäre der Zeitpunkt, den ich die letzten Tage gewählt habe. Möchte ich aber aufstehen? Nein. Es regnet. So tauche ich noch einmal ins Land der Träume ein. Als ich wieder wach werde, prasselt es noch immer. Wie spät ist es? Halb neun? Ich kann zumindest mein Bett abbauen und in Klamotten steigen. Während ich das mache, hört der Regen auf. Passt ja. – Habe ich gedacht. Kurz darauf dringt erneut das Prasseln von Regentropfen an mein Ohr. So sitze ich mit Lotte im Zelt und warte auf das Ende. Laut Regenradar soll das bald der Fall sein. Es ist schon verrückt, mit wie vielen technischen Spielereien man arbeitet. Navi, Regenradar und vieles mehr. Wie konnten unsere Vorfahren nur ohne überleben?

Als ich dann anfange mein Zelt abzubauen, erscheinen zwei Herren auf der Bildfläche. Man hält mir einen verwaschenen Ausweis vor die Nase und brabbelt etwas, das ich nicht verstehen kann. Englisch, bitte! Oder Deutsch. Die Zwei schauen sich verwundert an. No sleeping! Mir huscht ein Lächeln über das Gesicht. Ihr hättet gestern Abend vorbeikommen müssen. Ich bin fertig. Ich habe geschlafen. Ich baue jetzt ab und bin in der nächsten halben Stunde verschwunden. In der Körpersprache der beiden Herren kann ich einen Hauch von Enttäuschung sehen. Da hat man mal die Möglichkeit sich aufzuplustern und dann ist es für die Katz. Ich werde gefragt, ob ich geangelt habe, was ich verneine. Ich bin an einem privaten Angelteich gelandet. Ich habe mich schon gewundert, warum im Gewässer solch dicke Klopper umherschwimmen.

Bild 1: Ein Blick vom Vorabend aus anderer Perspektive – Bild 2: Ein Blick ins Tal bei Bohdašice – Bild 3: In der Ferne das Kostel svatého Mořice

Nun stehe ich vor der Qual der Wahl. Laufe ich an der Hauptstraße weiter durch das Otavatal oder versuche ich mein Glück über die Bergstraße, die mir vorgeschlagen wird? Dort befinden sich kleine Ortschaften. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich wegtechnisch auf Überraschungen stoße, ist gering. Zudem ist dort mit Sicherheit weniger Autoverkehr. Etwas kürzer ist es obendrein. Dafür hat es mehr Höhenmeter zu überwinden. Drei Pluspunkte gegenüber einem Minus. Entscheidung gefallen!

Von Janovice aus geht es langsam den Berg hinauf nach Bohdašice. Ein Wagen mit Pritsche hält und der Fahrer fragt, ob man mich mitnehmen soll. Was ich ablehne. Dafür beantworte ich im Anschluss so gut, es geht ihre Fragen. Weiter oben auf dem Berg passiere ich dann Straßenarbeiter, die mit der Überlandleitung zu tun haben. Hier darf ich die Baustelle passieren.
An Dolní Dvorce vorbei, geht es weiter nach Tuškov. Hier entdecke ich einen Haufen großer Steine, die zum Pausieren einladen. Bänke gibt es auf diesem Abschnitt nicht wirklich. Eine alte Dame kommt vorbei und fragt mich etwas, was ich natürlich nicht verstehe. Auf meine Antwort es mit einer anderen Sprache zu versuchen winkt sie ab und geht weiter.

Dann taucht ein älteres Pärchen auf und fragt mich auf Deutsch, wo ich denn mein Problem wäre? Ich sitze mit verwundertem Blick auf meinem Stein. Problem? Ja, die alte Dame zuvor hätte ihnen bescheid gegeben, dass da wer auf den Steinen sitzt. Ein wirkliches Problem habe ich eigentlich nicht, gebe ich zu verstehen. Etwas Kaltes zum Trinken würde ich aber nicht ablehnen wollen. Ich schaue den Herrn an und versuche mein Glück, ob er ein Bier mit mir trinken würde. Er nickt. So folge ich den beiden und sitze kurz darauf bei ihnen im Garten. Das habe ich die ganze Zeit in Tschechien etwas vermisst. Dieses Spontane. Mit etwas Glück bei Leuten sitzen. Zu plaudern. Ein Bier zu trinken und einige nette Minuten mit ihnen zu verbringen. Das sei ihr Feriendomizil und man verbringt hier einige Tage. Gebürtig kommt man aus Deutschland.

Nach gut einer Stunde verabschiede ich mich mit Dank für Speis und Trank und ziehe mit Lotte weiter. Es steht eine Steigung mit Kehre an, damit ich nach Bergreichenstein gelange. Zwischendrin melde ich mich bei meinem Bauernhof, dass ich etwas versackt bin und etwas später ankomme. Das sei nicht das Problem. Lediglich sei dann nur noch Sandro da, weil sie, Eliane, an dem Abend fort muss.
Vor Bergreichenstein komme ich dann noch mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der mich mit seinem Fahrrad überholt. Wir plaudern bestimmt eine viertel Stunde. Sein Deutsch ist gut und es macht wirklich Spaß. Er erzählt mir etwas von der Gegend hier und dass ich meine Zeit hier genießen soll. Das werde ich bestimmt tun. Hatte ich zwischendrin aber schon mal den Gedanken, dass ich hier vieles doof finde. Was aber mehr der Hitze geschuldet war.

Um Červená zu erreichen, muss ich hinter Bergreichenstein oder besser Kašperské Hory, wie es in Tschechien heißt, noch einmal richtig kämpfen. Die Steigungen, zwei an der Zahl haben richtig in sich. Ich zerre meinen Wagen rückwärtsgehend den Berg hinauf. Dann überholt mich plötzlich ein Auto. Es ist das Pärchen aus Tuškov. Ich habe meine Fleecejacke auf der Bank vergessen. Ich und mein Kopf! Ich bedanke mich und erhalte eine weitere Geschichtsstunde über die Region hier. Früher hat man hier Gold gesucht. Es gab wohl auch mal eine Ausschreibung, dass Firmen mit modernem Gerät die Region einmal umgraben sollten. Wo sich aber eine große Welle des Protestes entwickelt hat. So ist es alles beim Alten geblieben.

Einmal noch um die Kurve und dann ist es endlich geschafft. Ich habe die »Caldis Farm« erreicht. Mein Zuhause für die nächsten elf Tage. Ich rufe Sandro an, als ich im Hof stehe. Ein großgewachsener, junger Herr kommt von höher gelegenen Ländereien. Von der Sonne braun gebrannt. Die Haare lockig und ein Lächeln im Gesicht. Ich bin da. Endlich! ich bin heilfroh und bis in die Haarspitzen gespannt, was mich hier in den nächsten Tagen erwartet.

Start/Ziel: Divišov – Červená
Laufstrecke: 16,18 km
Höhenmeter: 382 m
Zeit: 4:09 h
D.-geschw.: 3,90 km/h
Schritte: 23.497

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