An der Steilwand von Essing
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Ein Hinweis der Werbung:
Dieser Tagesbericht wird vom Hotel & Brauereigasthof Schneider aus Essing im Altmühltal präsentiert.
Zum Norden hin die Steilwand mit der Burg Randeck, darunter die Brauerei und südlich die Altmühl. Seien Sie Gast im Brauereigasthof und genießen ein paar gesellige Stunden im Biergarten mit Blick über das Tal. Lassen Sie sich verwöhnen mit heimischen und saisonalen Schlemmereien und genießen Sie dazu eines der selbstgebrauten Biere. Oder aber zu Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.
Man kann auch die Brauerei besichtigen oder an einem Brauereiseminar teilnehmen und selber das Bierbrauen erlernen.
Machen Sie Urlaub in einem der schönsten Flusstäler Bayerns. Der Hotel & Brauereigasthof Schneider freut sich über Ihren Besuch.
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20.07.2021
Ich habe keine Lust. So gar nicht. Zwei Tage faul sein sind so schön gewesen. Nur widerwillig trage ich meine Kisten hinunter auf die Terrasse. Immer wieder setze ich mich hin und blinzel in den Tag. Lotte und Ole tollen durch den Garten. Die Sonne scheint und ein leichter Wind säuselt. Ich habe keine Lust. Bis zu meinem nächsten Zwischenziel Pilsach sind es knappe achtzig Kilometer. Ob ich nun drei oder vier Tage laufe. Das ist egal. Auch wenn ich erst Samstag ankomme. Das ist alles egal. Das Feuerwehrfest fällt zur Enttäuschung aller aus und demnach ist es auch egal, wann ich ankomme. Eine Sause wird es so nicht geben. Auch nicht im Kleinen. Ich habe keine Lust.
Als ich dann meine Zeltstange repariert habe, ist es wohl früher Nachmittag. Ich bin doch losgelaufen. Ich musste dann irgendwie doch. Einmal, weil ich hier nun lange genug gewesen bin. Zum anderen ist der innere Ehrgeiz dann doch wieder aufgekommen, Freitag anzukommen. Möglichst entspannt und nicht abgekämpft. Achtzig Kilometer in vier Tagen. Das wird lässig. Noch dazu darf ich durch das bildschöne Altmühltal laufen. Bei herrlichem Wetter. Wenn das nicht Motivation ist, weiß ich es auch nicht.
Doch zuvor muss ich ins Tal. So gehe ich von Ihrlerstein Richtung Kanalschleuse Kelheim. Den Herzberg habe ich einmal gesehen. Das reicht. Nun laufe ich die Kanalwege bis Beilngries. Mal sind sie asphaltiert, mal geschottert, aber immer in einem super Zustand. Der Weg ist so gut, dass er eine regelrechte Autobahn ist. Was sind hier Menschen unterwegs. Wahnsinn. Selbst an der Donau ist schon viel Verkehr gewesen. Hier scheint es noch einmal eine Steigerung zu sein.

Wer noch nie im Altmühltal gewesen ist, dem muss ich sagen, hat er etwas verpasst. Es ist nicht sonderlich breit. Dafür bietet es mit seinen bewaldeten Hängen und den herausragenden Felsen und Felswänden ein wundervolles Naturschauspiel. Man kann sich für zwei Wege entscheiden. Wobei es gewiss auch noch mehr Wege gibt. Ich spreche jetzt vom Weg entlang des Donau-Main-Kanals. Einmal der Nördliche und Südliche. Den Südlichen habe ich vor zwei Jahren mit dem Fahrrad erkundet. Nun laufe ich die nördlichen Pfade. Und hier darf ich wieder etwas Neues lernen und entdecken.
Früher verlief hier der alte König-Ludwig-Kanal. Soweit ist es nichts Neues. Jedoch sind entlang der nördlichen Wege immer mal wieder Abschnitte historischen Kanal. Man schlängelt sich also hin und her. Läuft beziehungsweise fährt mal am derzeit wirtschaftlich genutzten Kanal, dann aber ist man auch wieder am Historischen.
Bei Essing leiten mich Schilder zu einem Brauereigasthof. Der Biergarten, den ich von meinem Weg aus sehen konnte, hat es mir angetan. So sitze ich im Schatten der Sonnenschirme und genieße das kühle Nass. Nebenbei plaudere ich etwas mit meinen Tischnachbarn, denen es Lotte angetan hat. So lieb, so brav liegt sie unter meinem Tisch. Nein, tut sie nicht. Sie ist aufgestanden und denkt, es gäbe etwas beim Nachbarn. Als ich mich dann von meinem Stuhl losreiße, mache ich auf der Holzbrücke, die über die Altmühl verläuft und in den Ort führt, noch einmal halt. Mit der Steilwand und Stadtkulisse im Rücken lasse ich mich ablichten. Ein schönes Erinnerungsbild. Von der Holzbrücke »Tazlwurm«, die über den Main-Donau-Kanal führt, kann ich leider keinen guten Schuss ergattern. Von der anderen Kanalseite wäre es günstiger gewesen. Davon habe ich jedoch schon ein Bild mit Fahrrad drauf, dass ich vor zwei Jahren gemacht habe.
Es wird immer später und allzu lange ist es nicht mehr hell. Ich habe heute Morgen und überhaupt ganz schön getrödelt. Die Fahrradfahrer verschwinden so langsam. Dafür erscheinen Angler am Ufer und Spaziergänger nutzen die abendlichen Stunden für eine Runde. Hier eine Plauderei und dort ein Foto. Riedenburg erscheint vor, und verschwindet hinter mir wieder.
So langsam müsste ich dann auch einen Schlafplatz finden. Einfach an den Kanal bauen? Ich weiß nicht. Ich traue meiner reparierten Zeltstange nicht so wirklich. Es würde wohl halten. Dennoch wäre ich froh, wenn ich irgendwie ein Dach ergattern könnte.
In Gundlfing habe ich Glück. Dort kann ich eine leerstehende Scheune beziehen. Ein Kaltgetränk und einige Anekdoten meiner bisherigen Reise später und ich reise mit Lotte zufrieden ins Land der Träume.
Start/Ziel: Ihrlerstein – Gundlfing
Laufstrecke: 22,88 km
Höhenmeter: 46 m
Zeit: 3:58 h
D.-geschw.: 5,77 km/h
Schritte: 26.219
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