Zum Inhalt springen

Kurzinformationen der letzten Tage zusammengefasst. Stand: 30.04.2022

To get a Google translation use this link.

Reiß die Sektflasche auf!
29.04.2022
Euphorie, Euphorie. Das erste Jahr meiner Europawanderschaft endet mit dieser Etappe. Die Marke von 5.000 Kilometern ist gefallen. Die Beinmuskulatur brennt. Die Kleidung klebt vom Schweiß. Mit Einbruch der Dunkelheit erreiche ich die Feuerwehr von Tomintoul. Jetzt werden ein paar Tage die Beine hochgelegt und gefeiert.

Wir haben es geschafft! Wir sind in den Highlands
28.04.2022
Das Kribbeln im Bauch lässt sich schwer beschreiben, als ich den Grenzstein am Straßenrand erblicke. Schnell mit einem Kraftakt meinen Wagen auf den kleinen Hügel gezerrt und eine Handvoll Fotos gemacht. Dann geht es in einem kräftezehrenden Marsch nach Strathdon. Die Marke von 5000 km im ersten Jahr der Wanderschaft ist 27 km entfernt.

Die Berge werden höher und höher
27.04.2022
Am Morgen geht es im Flusstal langsam aber sicher weiter Richtung Dinnet. Dort, wo der Grenzstein zu den Highlands am Straßenrand steht. Auf diesen Moment habe ich lange hingefiebert. Einmal noch in Aboyne bei der Feuerwehr schlafen. Dann habe ich dieses Ziel erreicht.

Stonehaven, von hier aus geht es in die Highlands.
26.04.2022
Mach es gut, Nordsee. Wir werden uns jetzt lange nicht wiedersehen. Ich verabschiede mich von der flachen Küstenregion im Osten von Schottland und steuere bestimmt auf die Highlands zu. Auch in Banchory, am Ufer des Dee, werden wir freundlich aufgenommen.

Die letzten Kilometer an der Nordseeküste
25.04.2022
Langsam aber sicher stelle ich mich gedanklich auf Berge ein. Die letzten wirklichen Hürden hatte ich im Lake-Distrikt-Park in England. Nun liegen die Highlands vor mir. GEspannt bin ich vor allem auf die Landschaft. So viel haben mir die Leute unterwegs schon erzählt. Manchmal musste ich sie regelrecht ausbremsen, dass sie mir nicht alles im Vorwege verraten sollen. In Stonehaven werde ich wieder bei der Feuerwehr schlafen.

Lotte springt wieder vor Freude
24.04.2022
Lotte hat am letzten Tag der Pause wieder Flausen im Kopf. Zeit mich von den Kameraden in Montrose zu verabschieden. Über die Küstenstraße geht es nach Inverbervie. Dort erwartet man uns schon.

Drei Tage Pause, Lotte humpelt
20.04.2022
Wieder einmal muss ich mich der Situation anpassen. Ich möchte so gerne die Marke von 5.000 km nach 12 Monaten Wanderung erreichen. Dafür muss ich bis zum Monatsende noch so manchen Kilometer zurücklegen. Dadurch, dass Lotte muskuläre Probleme hat, bin ich zum Warten gezwungen. Die Feuerwehr in Montrose gibt mir alle Zeit der Welt.

Von jetzt an nur bei Feuerwehren
19.04.2022
Gespräche mit den Kameradinnen und Kameraden der Wache Kingsway haben ergeben, dass ich bis Tomintoul, in den Highlands ausschließlich bei Feuerwehren übernachten kann. Die erste Wache nach Dundee ist Arbroath.

Am Ufer des Tay
17.04.2022
Über die Uferstraße des Tay führt mein Tag über 30 km bis nach Dundee. Schnell auf der Brücke ein Bild, dann in die Stadt hinein und das Outdoorgeschäft aufgesucht, wo man mir am Vortag einen Rabat für neue Schuhe zugesichert hat. Im Anschluss geht es zur Feuerwehr auf die Wache Kingsway. Dort darf ich einen Tag Pause machen.

Eine Nacht auf dem Friedhof
16.04.2022
Ich sitze im Schatten der Bäume und lasse die Seele baumeln. Meine Zeltnachbarn sind schon lange weg. Irgendwann zum späten Vormittag raffe ich mich dann auf. Dundee ist nicht mehr fern. Wenn ich dort jedoch in zwei Tagen ankommen möchte, muss ich zwei Etappen auf das Gaspedal drücken. Newburgh erreiche ich zum späteren Abend. Dunkel ist es noch nicht, aber die Sonne steht schon sehr tief. Auf dem nahegelegenen Friedhof werde ich auf eine kleine Hütte aufmerksam, die optisch an eine Bushaltestelle erinnert. Zum Schlafen reicht es allemal.

Zelten mit Niederländern
15.04.2022
Nachdem Dunfermline hinter mir liegt führt mich mein Weg langsam nach Kinross. An das Ufer des Loch Leven. Auf dem Weg dorthin komme ich mit einem Pärchen aus den Niederlanden ins Gespräch. Später bei der Schlafplatzsuche begegnet man sich wieder. So verbringt man den Abend gemeinsam in einem kleinen Wäldchen bei angeregter Unterhaltung

Weiter nach Dunfermline
13.04.2022
Von Edinbourgh geht es in einer Gewaltetappe von über 30 Kilometer direkt nach Dunfirmline. Über die Sozialen Netzwerken hat man mir auch dort einen Schlafplatz angeboten. Wieder verbringe ich einen Pausentag, ehe ich den Weg Richtung Dundee einschlage.

Vom Sofa zum Supermarkt und zurück
12.04.2022
Eigentlich müsste ich mich schämen. Von Edinbourgh habe ich mal so gar nichts gesehen. Einzige Ausnahme ist der Weg zu meiner Unterkunft und in der Folgezeit der zum Supermarkt. Ich bin quasi drei Tage durchgehend am Essen und am Ressourcen auffüllen.

Edinbourgh
09.04.2022
Ein Tag, der nochmal richtig Kraft gekostet hat. So flach das Tal von oben am Vortag auch wirkte. Es ist nicht flach. Noch dazu setzt mir der Stadtverkehr nervlich zu. Ich bin heilfroh, als ich meinen Schlafort erreiche. Peters Kumpel nimmt mich in Empfang und zeigt mir grob alles. Dann bin ich alleine. Was ich anfänglich nicht verstanden habe, dass Peter »ausgezogen« ist und bei seiner Lebensgefährtin ist. Ich bin hier jetzt Herr im Haus.

Die Suche nach einem Schlafplatz gipfelt im Zelt
08.04.2022
Was für ein Blick, als ich die Kante zum Tal Richtung Edinbourgh erreiche. Hier ein Bild und dort. Dann geht es abwärts. Mein Problem ist nur, dass das umliegende Gebiet schwierig für mich ist, einen Schlafplatz zu finden. Speckgürtel von Edinbourgh halt. Letztendlich lande ich in der Nebenstraße einer Siedlung, wo ich mein Zelt auf einer kleinen Grünfläche setze. Gestört werde ich in der Nacht nicht.

Schneeregen, Wind und Graupelschauer
07.04.2022
Nach einer Nacht im Fremdzelt in Crosslee, geht es weiter Richtung Edinbourgh. Der Petrus meint es an diesem Tag nicht wirklich gut mit mir. Kräftiger Wind gepaart mit Schneeregen und Graupelschauern zerren an den Nerven. Über die sozialen Netzwerke frage ich im Ort Innerliethen Unterstützung an. Hilfe erhalte ich dabei von der örtlichen Feuerwehr. Zum ersten Mal, seit ich aufgebrochen bin, wird auch das Fernsehen auf mich aufmerksam und man macht ein kurzes Interview mit mir.

Die Lowlands sind gar nicht so low.
04.04.2022
Von Paddockhole geht es in immer weiter durch die Lowlands. Aber so flach ist es hier gar nicht. Lange sich schlängelnde Täler bringen mich langsam immer weiter gen Norden. Ein Gehöft weckt gegen Abend meine Aufmerksamkeit. Ich werde in einen Bauwagen untergebracht und verbringe wetterbedingt zwei Tage hier.

Oh Flower Of Scotland
02.04.2022
Nach einem Tag der Pause ist es so weit. Spät am Nachmittag setze ich mich in Bewegung. Lotte und ich werden lediglich die Grenze zu Schottland überqueren. Mit einem zugesicherten Schlafplatz in Gretna besteht kein Grund der Eile. Die Sonne scheint und viele Radfahrer sind unterwegs. So kommt das eine und andere Gespräch zustande.

Reinfall in Carlisle
31.03.2022
Carlisle habe ich als vorletztes Etappenziel in England auserkoren, bevor ich die Grenze zu Schottland bei Gretna übertrete. Das funktioniert nicht. Die Feuerwehr hat für mich keinen Platz und eine Anfrage im Sozielen Netzwerk stellt sich als Reinfall heraus. Zumindest für Carlisle. In dem kleinen Ort Rockcliffe haben mir die Menschen eine Ferienwohnung organisiert. So verbringe ich den letzten Tag im März nur knappe neun Kilometer von der Grenze entfernt.

Schnee
30.03.2022
Als ich am Morgen vor die Tür trete, staune ich nicht schlecht. Alle Wipfel um mich herum sind weiß. Ich bin heilfroh, dass der Kirkstone Pass hinter mir liegt. Immer wieder schneit es an diesem Tag. Wettertechnisch habe ich nun also alles gehabt.

Über den Kirkstone Pass
29.03.2022
Ohne es zu wissen, klettern Lotte und ich an diesem Tag über den höchsten Gebirgspass im Nationalpark. Erst am höchsten Punkt werden wir von anderen Leuten darüber aufgeklärt. Das dortige Wirtshaus hat zwar zu, dennoch erhalte ich ein paar kleine Snacks für unterwegs.
Als ich wieder im Tal bin und durch den Ort Patterdale laufe, werde ich plötzlich von einem Wirt angehalten, dessen Wirtschaft ich passiert habe. Nach kurzer Erklärung meiner Reise habe ich plötzlich ein Zimmer. Damit habe ich ja nun gar nicht gerechnet.

Der Lake District National Park ist das nächste große Ziel
28.03.2022
Nachdem ich die Industrieregion im Norden Englands durchlaufen habe, wartet nun ein weiterer Nationalpark auf mich. Über weniger befahrene Nebenstraßen tauche ich mit Lotte in den Lakedistrikt Park ein. In Windermere erhelten wir ein weiteres Mal bei der Feuerwehr Obdach.

Nach Möglichkeit die Hauptstraße meiden
27.03.2022
Lotte geht es gut. Nach einem Tag der Ruhe und einen entlastenden Pup, der wohl quer hing, sprüht sie wieder vor Freude und Energie. Über einen Kanalweg laufe ich mit ihr bis in den Ort Heversham, wo wir unter das Vordach von einem Bowlingclub schleichen.

Lotte geht es schlecht
25.03.2022
Überall sprießen die Narzissen aus dem Boden. Große Flächen Gelb zieren den Straßenrand. Über die sozialen Netzwerke werde ich in Lancaster zum Essen eingeladen. Was mir an dem Tag auffällt, dass Lotte zum Ende immer unwohler fühlt. Am Ende möchte sie gar nicht mehr laufen und scheint Schmerzen in der Bauchregion zu haben. Zumindest sagt mir das ihre gekrümmte Körperhaltung. Gedanklich bereite ich mich für den morgigen Tag schon auf einen Besuch beim Tierarzt vor.

Nach langer Zeit mal wieder im Zelt
24.03.2022
Nach einem Tag Pause laufen Lotte und ich an diesem Tag bis in den Ort Garstang. Das Wetter ist so gut, dass ich nach langer Zeit wieder eine Nacht im Zelt verbringe. Die nötige Grünfläche liefert mir die örtliche Feuerwehr.

Das wird jetzt zu viel
22.03.2022
Als man mich am Morgen wieder zu meiner Ausrüstung nach Omskirk bringt, fällt mir auf, dass mein Zuggeschirr gebrochen ist. Dieses Mal das aus Aluminium. Mit Schraubenschlüssel, Stöckern und Faserklebeband wird es provisorisch repariert. Die nächste Station meiner Reise ist nicht wenige weit entfernt als am Vortag. Bei der Feuerwehr Penwortham erhalt eich dieses Mal Unterschlupf und dazu Hilfe mit meinem gebrochenen Geschirr.

Laufen auf Krawall
21.03.2022
Nachdem ich mit der Tagschicht auf der Feuerwache noch die eine und andere Plauderei hatte, starte ich am Vormittag äußerst spät. Die Mittagszeit ist nicht mehr fern und die nächste Station, wo ich mein Lager aufschlagen werde, fast dreißig Kilometer entfernt.
Mit der Fähre geht es über den Fluss Mersey und mit der einen und anderen Sackgasse auf meinem Weg zum Stadion des Liverpool FC. Stadtstraßen. Ich werde mich nie damit anfreunden. Manchmal hat man wundervolle Gehwege mit Absenkungen bei Querstraßen, mal hat man kilometerhohe Kantsteine.
Es ist äußerst spät und schon schwarze Nacht, als ich endlich am Feuerwehrhaus von Omskirk ankomme. Nun muss man micht nur noch zur Feuerwehr nach Skelmersdale, denn in Omskrik kann ich nicht übernachten.

Fähre verpasst
20.03.2022
Über die sozialen Netzwerke hat mich eine Nachricht von Clubheimbesitzer erreicht, der mich auf mit auf seinem Sicherheitssystem gesehen hat. Nach kurzer Rücksprache bekomme ich den Türcode und kann die dortigen Sanitäranlagen nutzen. Anwohner kommen vorbei und bringen Frühstück. Weitere Menschen drehen ihre Hunderunde an diesem Morgen und so kommt das eine und andere Gespräch zustande.
Als ich dann am späteren Nachmittag in Birkenhead ankomme, ist die Enttäuschung groß. Die Fähren haben an diesem Sonntag den Linienverkehr früher eingestellt. Weil Sonntag ist. Mir haben ganze fünf Minuten gefehlt. Nun bin ich gezwungen, inmitten einer großen Stadt eine Unterkunft zu finden. Bei der Feuerwehr, die knapp anderthalb Kilometer vom Fährhafen entfernt ist, habe ich Glück.

Mach es gut Wales
19.03.2022
Nach drei finalen Tagen der Pause in Wales geht es an diesem Tag wieder nach England. Was sich vor einigen Wochen noch fast als Utopie angefühlt hat, weil ich so dermaßen schleppend vorwärtsgekommen bin, ist jetzt Realität. Am frühen Abend quere ich die Grenze und muss mich ranhalten, dass ich einen Schlafplatz finde. Auf Google Maps habe ich in den Tagen zuvor ein Clubhaus neben einem Cricketfeld ausgemacht. Das Vordach bietet mir genügend Schutz und so verbringe ich meine erste Nacht wieder in England.

Wieder in die Berge
15.03.2022
Der eigentliche Plan war es nach Flint zu gelangen. Über die sozialen Netzwerke hat man mir jedoch einen Schlafplatz etwas weiter südöstlich in der Stadt Mold angeboten. Über dreißig Kilometer geht es an diesem Tag wieder über mehrere Hügel. Meine Beine fühlen sich an wie Butter, als ich nach Einbruch der Dunkelheit am Ziel ankomme. England ist jetzt nur noch einen Steinwurf entfernt.

Wie flach das hier ist.
14.03.2022
Ich habe nach langer Zeit keine nennenswerte Steigung zu überwinden. Die Kilometeranzeige von meinem Tacho rast in die Höhe. Nach fünfundzwanzig Kilometer endet meine Reise an diesem Abend auf einem Wohnwagenplatz, wo man mir einen Schlafplatz angeboten hat.

An der nördlichen Küste von Wales
13.03.2022
Das ging jetzt doch irgendwie verdammt schnell. Ich schaffe es an diesem Tag in einen Vorort von Colwyn Bay. Das zweite Mal hintereinander gibt mir ein größeres Vordach von einem Sportheim einen trockenen Schlafplatz.

Zurück zur Bescheidenheit
12.03.2022
Nachdem ich den letzten größeren Berg im Snowdonia National Park überwunden habe, geht es ausschließlich bergab. Ich gelange in das Tal des Conwy und beende diesen Tag nahe Llanrwst. Die überdachte Außenanlage eines Bowlingplatzes gibt mir einen trockenen Unterschlupf für die Nacht.

Viel besser
11.03.2022
Von Trawsfynydd laufe ich an diesem Tag mit den letzten Nachwehen meiner Erkältung in die Bergbaustadt Blaenau Ffestiniog. Unterschlupf kann mir die Feuerwehr dort nicht geben. Zum Glück springt ein weiteres Hotel in die Bresche und gewährt mir den wohl luxuriösesten Abend, den ich auf dieser Reise bisher erleben durfte.

Mit Erkältung auf die Straße
08.03.2022
Sonderlich schlau ist das gewiss nicht gewesen. Mit einem dicken Kopf und triefender Nase gehe ich an diesem Tag auf Wanderschaft. Ich möchte es zumindest zwanzig Kilometer schaffen, was ich auch tue. Die folgenden zwei Tage verbringe ich jedoch in einem Hotelbett und bewege mich keinen Meter.

Ein weiteres Mal bei der Feuerwehr
07.03.2022
Was der Plan von Aberystwyth nach Machynlleth war und scheiterte, das passiert an diesem Tag. Auf Krawell laufe ich nach Dolgellau, um dort ein weiteres Mal bei der Feuerwehr Unterschlupf zu bekommen. Als ich dort ankomme, fühle ich mich jedoch wie von einem Bus überfahren. Ich brüte etwas aus. Das fehlt mir gerade noch.

Ein Abend im Pub
05.03.2022
Die Feuerwehrleute aus Aberystwyth haben zwei Tage zuvor schon Kontakt zur Feuerwehr in Machynlleth hergestellt. Mein Empfang fällt überaus warm aus und die Abendstunden verbringe ich mit den Kameraden in einer Kneipe, wo an dem Abend Musik aufgelegt wird.

Spät gestartet und von Plattfuß ausgebremst
04.03.2022
Dreißig Kilometer liegen heute vor mir. So der Plan. Durch weitere Gespräche mit Menschen einer Hilfsorganisation für Menschen mit mentalen Problemen zieht sich mein Abschied aus Aberystwyth. Auf halber Strecke habe ich dann wieder einen Plattfuß, der mich weiter ausbremst. Da ich nicht durch die Dunkelheit entlang der belebten Hauptstraße laufen möchte, bleiben Lotte und ich in Tre’r-ddol.

Kilometer um Kilometer auf der Hauptstraße
02.03.2022
Da ich das ganze auf und ab an der Küstenstraße muskulär etwas umgehen möchte, bleibt nur die viel befahrene Hauptstraße. Die wichtigste Verkehrsverbindung von Nordwestwales und dem Südwesten. Unterschlupf bekomme ich abermals bei der Feuerwehr. Dieses Mal in Aberystwyth.

Herrlich blauer Himmel
01.03.2022
Nachdem der vergangene Tag komplett ins Wasser gefallen ist, geht es weiter. Jedoch sehr spät. Ich bekomme an diesem Morgen Besuch von einer freien Reporterin und die Stunden verstreichen während unserer angeregten Unterhaltung.

Hals und Beinbruch … fast …
27.02.2022
Von Cardigan führt mich mein Weg an diesem Tag in die Nähe von Llangrannog. Das bergauf und ab entlang der Uferstraße kostet ein weiteres Mal viel Kraft. Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreiche ich meine nächste Unterkunft, die sich mir über die sozialen Netzwerke angeboten hat. Auf den letzten Kilometern muss ich dann noch einmal eine wirklich steile Straße bewandern. In der Schwärze der jungen Nacht stolpere ich zwei Mal fast über Bruchholz der vergangenen Sturmtage. Nur durch Glück kann ich meinen Wagen und mich vor einem schwereren Sturz bewahren.

Ich gehe früher. Das Wetter ist zu gut
26.02.2022
Eigentlich hatte ich die Idee noch bis zum heutigen Filmeabend in Lammas zu bleiben. Durch die sonderbare Atmosphäre um mich herum habe ich mich jedoch beim Anblick der Wetterlage zum Weiterlaufen entschieden.

Durchwachsene Begeisterung
25.02.2022
Früh am Morgen erwache ich im Dorfgemeinschaftshaus von Lammas. Erste Anwohner erscheinen und wissen allesamt nichts von mir. Ich erkläre meine Anfrage über die sozialen Netzwerke. Insgesamt wirkt alles etwas kühl auf mich. Als Alternativreisender hätte ich in einer Alternativgemeinde einen winzigen Hauch mehr Begeisterung erwartet. Nicht falsch verstehen, es gibt Menschen hier, die sich wirklich freuen. Die breite Masse sieht mich aber scheinbar nur mehr als einen weiteren Touristen. Ein Tourist, der die Idylle des Dorfes etwas durcheinander bringt.

Ein weiteres Zwischenziel ist erreicht
24.02.2022
Es wird bereits dunkel als ich im Ökodorf Lammas ankomme. Ich laufe zum Dorfgemeinschaftshaus und kann nach kurzer Rücksprache mit einem Anwesenden mein Nachtlager dort aufschlagen. Über die sozialen Netzwerke habe ich zuvor Kontakt aufnehmen wollen. Man hat meine Nachricht auch gesehen, hat aber zu keinem Zeitpunkt darauf reagiert. Mal schauen, wie das am nächsten Morgen wird.

Endlich klart es auf
23.02.2022
Nach zwei Tagen in Kidwelly geht es an diesem Tag weiter. Leichte Wolken und blauer Himmel, aber immer noch kräftiger Wind. Zum ersten Mal seit ich in Wales bin verlasse ich den Radweg und laufe durch das Tal des Gwendraeth Fach. So verkürzt sich mein Weg nach Carmathen um einige Kilometer. Auf einer Farm nahe Merthyr finde ich ein Nachtlager.

Sturm folgt auf Sturm
17.02.2022
Habe ich über eine Woche mit dem Warten auf Ersatzteile verbracht, ist es jetzt die Wetterlage, die mich ausbremst. Den ersten Sturm habe ich in Sketty ausgesessen. Von dort habe ich den einen ruhigeren Tag genutzt und bin bis nach Llanelli gekommen. Hier sitzen Lotte und ich jetzt seit drei Nächten in einem Hotel fest. Es könnte ganz gewiss schlimmer sein. Über meine Unterkunft möchte ich mich in keinster Weise beschweren. Mein Vorankommen im Februar ist bis hier hin jedoch eine kleine Katastrophe.

Erneut bei der Feuerwehr
14.02.2022
Von Port Talbot laufe ich mit Lotte an diesem Tag bis nach Swansea. Nach etwas mehr als fünfundzwanzig Kilometern gibt uns die Feuerwache Sketty Unterschlupf. Der Weg selber ist dieses Mal sehr eintönig. Viel Industrieanlagen und Hauptstraßen. Ich bin froh, als ich am Abend im Schlafsack liege.

Wie dumm!
13.02.2022
Ich folge jetzt schon eine ganze Zeit dem EuroVelo1. In Wales als Cyclepath 4 gekennzeichnet. Dieser führt durch ein kleines Stück durch den Margam Country Park. Das Betreten ist schon nicht ganz leicht, denn den Wagen durch die schweren eisernen Türen zu bekommen ist nicht ganz leicht. Ein bekomme Hilfe von einer Joggerin.
Als ich am anderen Ende dann den Park verlassen möchte, erlebe ich eine unangenehme Überraschung. Das Türkonstrukt ist das Gleiche, wie beim Betreten. Nur schwingen die Türen hier anders. Sie schwingen in den Durchgang hinein. Das bedeutet, dass ich im Durchgang selber nur knapp fünfzig Zentimeter als Spaltmas habe. Mein Gepäck bekomme ich so nie da durch. Ich bin am Überlegen und versuche in einem Versuch sogar die Tür auszubauen. Die verrosteten Schrauben verhindern das jedoch. Parkranger helfen mir später aus meinem Problem heraus. Für einen kurzen Moment entbrennt eine hitzige Diskussion, warum diese Türen »falsch« schwingen. Man möchte damit illegale Motorradfahrer im Park kontrollieren, obwohl der Park insgesamt sechs Zugänge hat. Über fünf könnte man den Park motorisiert erreichen. Menschen sich so intelligent.

Gestern Vordach, heute Tiny-Haus
12.02.2022
Als ich nach gut zwanzig Kilometern beginne nach einer Unterkunft zu suchen, treffe ich auf zwei Damen und einige Kinder. Freundlich werde ich empfangen. Man habe über mich im Internet in einem dortigen Artikel gelesen. Ob ich einen Schlafplatz suche? Ja, schon. So bekomme ich eine Art Tiny-Haus, dass aber mittlerweile mehr Stauraum als Wohnhaus ist. Es ist egal. Es ist trocken. Mehr braucht es nicht.

Ein Vordach reicht
11.02.2022
So lange haben wir ein Bett gehabt, oder zumindest einen warmen Raum. Man gewöhnt sich schnell an solche Umstände. Die Gefahr, dass man das irgendwann als selbstverständlich sieht, ist groß. Daher habe ich mich an diesem Abend unter ein Vordach gelegt. Zwei Tische zusammengeschoben. Es ist gerade so viel Platz vorhanden, dass der Regen, der vom Wind unter das Dach gepustet wird, meine Ausrüstung nicht trifft. So verbringe ich diese Stunden nach längerer Zeit äußerst bescheiden. Aber es reicht.

Endlich geht es weiter! – NICHT!
10.02.2022
Nach nunmehr einer Woche in Caerphilly ist alles vorbereitet, dass ich weiter laufen kann. Mein rechtes Rad hat neue Lager bekommen, welche nach der ersten Reparatur leider nicht lange gehalten haben. Es stellt sich dann heraus, dass das neue Lager zu breit ist und es mehr ein Provisorium ist. Bis Swansea sollte es aber halten. Einfach mal die Daumen gedrückt.
Leider habe ich kaum auf der Straße dann Pech. Oder Glück. Wohl etwas von beidem, denn die Deichsel an meinem Wagen bricht seit Reiseantritt jetzt das dritte Mal. Also wieder zurück zur Feuerwehr und eine Werkstatt gesucht, wie bei meinem Problem helfen kann. Morgen geht das dann aber wieder auf die Straße. Wirklich!

Das Paket ist endlich unterwegs
07.02.2022
Sharon, eine Feuerwehrangehörige aus Caerphilly hat mich die letzten Tage auf einem Hof untergebracht, wo Tiere für Film und Fernsehen ausgebildet werden. Bei Ellen und Martin kann ich in einer leerstehenden Räumlichkeit die Zeit überbrücken. Langsam setzt aber der Lagerkoller ein. Denn ich gerate zeitlich gewissermaßen in Rückstand. Gegen Abend erfahre ich, dass mein Paket endlich unterwegs ist.

Warten auf Ersatzteile
03.02.2022
Durch die Feuerwache in Newport habe ich im Ort Caerphilly einen Anlaufpunkt, wo ich die Nacht verbringen kann. Nämlich bei der dortigen Feuerwache. Im Rauchhaus, dem Übungsobjekt, dass mit Disconebel geflutet werden kann breite ich mich mit meinem Schlafsack aus. Es ist nicht der ganz große Kracher denn die Feuchtigkeit hier drinnen hat an den Möbeln seine Spuren hinterlassen. Für eine Nacht wird es erst einmal reichen.

Etwas mehr als zehn Kilometer
02.02.2022
Spät. Sehr spät starte ich heute. Immer wieder erwische ich mich, wie ich Zeit vertrödel. So ist es Mittagszeit, als ich mit meinen Wagen endlich vom Gelände der Feuerwache rumpel.
Ich bin kein Stadtmensch. Der Verkehr nervt mich in kürzester Zeit. Es ist wieder einer dieser Abschnitte, den ich laufe, wo der Fußweg zu schmal und mein Wagen zu breit ist. Einen wirklich tollen Moment habe ich, als Straßenarbeiter für mich den kompletten Verkehr stoppen und ich ohne Probleme durch eine Baustelle gehen kann, die mit einer Ampelschaltung geregelt wird.
Zum Abend hin lande ich im Entspannungsbereich eines Fitnessstudios, wo Anwohner mir im späteren Verlauf noch etwas zum Essen bringen. Von der Entfernung zwar nichts geschafft aber wieder eine größere Anzahl Menschen kennen gelernt. Das ist dieser Tage das Wichtigere.

Ein hoch auf die Feuerwehr!
31.01.2022
Als ich am Morgen meine Sachen packe, kommt der Leiter der Region South Wales zum Gerätehaus. Nur wenige Minuten später habe ich einen Schlafplatz in einer der Berufsfeuerwehrwachen in Newport. Nun heißt es für mich nur noch dort ankommen. Als dieses am späten Nachmittag der Fall ist, fällt die Begrüßung äußerst herzlich aus. Dadurch, dass Lotte und ich jetzt sechs Tage am Stück gelaufen sind, ist es auch kein Problem, dass wir hier einen Tag pausieren.

Wales
30.01.2022
Am Vorabend konnte ich schon die hohen Pfeiler der Hängebrücken über den Bristolkanal sehen. Nun laufe ich über die Servernbrücke. Noch so ein Augenblick, der sicher lange im Gedächtnis verankert bleibt. Diverse Radfahrer und Läufer überholen mich oder kommen mir entgegen. Gefühlt jeder Zweite bleibt für ein kurzes Gespräch stehen. Später habe ich hinter dem Gerätehaus von Caldicot auf dem überdachten Partyplatz geschlafen. Die Kameraden haben nicht schlecht gestaunt, als diese zum Dienst erschienen. Bis auf ein bisschen Sprühregen, der vom Wind unter das Dach geweht wurde, habe ich nichts abbekommen. Weggeschickt wurde ich zum Glück auch nicht.

Eine Bauruine ist neu
28.01.2022
Als ich am späten Nachmittag die Vororte von Bristol erreiche, schwant mir Böses. Knapp eine Stunde ist noch Tageslicht. Wo soll ich in dieser Stadt einen Schlafplatz finden? Wie so manches Mal folgt mir an diesem Tag das Glück. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein junger Herr holt mich an einer Kreuzung ein und erkundet sich nach meiner Geschichte. Keine fünf Minuten später habe ich einen Schlafplatz. Es ist ein Rohbau, der nie fertiggestellt wurde und jetzt langsam verfällt. Das Dach ist nicht das Beste und die Folie darauf ist von der Witterung schon sehr beschädigt worden. Wenn es keinen Wolkenbruch gibt, werde ich die Nacht trocken durchstehen. Aber eine Bauruine hatte ich als Übernachtungsmöglichkeit so noch nicht.

Das Felsental von Cheddar
27.01.2022
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Landstrich hier so atemberaubend ist. Diese schroffen Wände, in dessen Mitte sich die Straße wie eine Schlange hindurchwindet. Es erinnert so ein bisschen an Bayern. Der Ort Cheddar selber ist voll von Souvenier- und Käseläden. Dazu die Felswände. Etwas, das man gesehen haben sollte.

Wo Menschen zurück ins Leben finden
24.01.2022
Tag zwei meiner Pause in Bridgwater. Lesley, meine Gastgeberin fährt mich mit ihrem Auto heute zu einem ganz besonderen Ort. Einem Non-Profit-Unternehmen, wo Menschen mit mentalen Problemen, wie Depression, über handwerkliche Tätigkeiten zurück ins Leben finden können. Neben Metall- und Holz- werden hier auch Workshops für Malereien angeboten. Wir verbringen eine ganze Weile hier, was dazu führt, dass ich viele aufschlussreiche Gespräche führen kann. Ein wirklich toller Ort.

Bis nichts mehr geht
22.01.2022
Bridgwater ist das große Ziel. Ich laufe mir die Beine aus dem Leib. Knappe dreißig Kilometer muss ich mit Lotte zurücklegen. Dazu knappe acht Kilometer über einen unbefestigten Weg durch ein Naturschutzgebiet. Landschaftlich eine wahre Augenweide und die Begegnungen mit den Menschen lassen meine körperlichen Anstrengungen erträglich werden. Letzten Endes erreiche ich Bridgwater nach Einbruch der Dunkelheit und bin froh, dass ich es geschafft habe.

Ein entspannter Abend
21.01.2022
Ein weiterer Kontakt über die Sozialen-Netzwerke hat darum gebeten einen Tag in Watchet zu bleiben. Man möchte mich am Abend in ein Pub einladen, wo es Live-Musik geben soll, welche von ihnen vorgetragen wird. So erlebe ich meinen ersten, wirklich urigen Abend auf der Insel.

Rumpelpiste und ein Plattfuß bremsen mich aus
20.01.2022
Über die Sozialen-Netzwerke hat mich ein Angebot zum Übernachten erreicht. Dafür muss ich es lediglich nur bis Bridgwater schaffen. Nicht heute. Ich möchte nur so dicht wie möglich an dieses Ziel herankommen. Damit ich mir während der Folgeetappe nicht die Beine ausreißen muss. Kurz vor der Ortschaft Blue Anchor dann zwei Probleme. Der Küstenweg besteht hier nur noch aus losen handgroßen Steinen. Als ich wieder auf Asphalt gelange, fällt mir auf, dass ich einen Plattfuß habe. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit gelange ich noch bis Watchet. Einen Schlafplatz kann ich unterwegs nicht ergattern. Starker Wind und mangelnde Grünflächen bereiten mir weitere Probleme. So bleibt nach sehr langer Zeit nur ein Hotel als Ausweg.

Über die Mautstraße
19.01.2022
Nachdem ich zwei Tage auf einem Bauernhof in der Ferienwohnung bleiben durfte, geht es für Lotte und mich jetzt weiter. Wolkenverhangen ist der Himmel, der im späteren Verlauf des Tages einige blaue Lücken zeigen wird. Ich umgehe die steile Straße hinab nach Porlock, indem Lotte und ich die Mautstraße nehmen, die wesentlich flacher ausfällt, aber mehr Kurven und somit weiter zu laufen ist.
Bei Salworthy ist dann Schluss. Das Vordach einer Kirche weckt mein Interesse. Ich könnte sogar in der Kirche schlafen, da diese offen ist. Ein Passant rät mir davon jedoch ab. Da er meint, dass diese abends abgeschlossen wird. So bleibe ich unter dem Vordach.

Ein warmes Bett in Aussicht als Motivation
16.01.2022
Das Valley of Rocks ist malerisch. Der Preis, den ich vom Kraftaufwand her dafür gezahlt habe, kommt mir dennoch etwas hoch vor. Die Begegnungen mit den Menschen an den vergangenen vier Tagen hinterlassen da mehr Eindruck bei mir. Von warmen Essen, dass man mir nachfährt bis zu warmen Betten. Es ist eigentlich alles dabei. Ab Porlock soll es dann etwas flacher werden. Dafür muss ich noch einen größeren Hügel bezwingen. Aber nicht heute. Jetzt ist zwei Tage Pause.

Was habe ich mir nur dabei gedacht?
15.01.2022
Vom Grundgedanken her war der Plan am Tag zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Kilometer zu laufen. So sehr ich mich auch anstrenge. Ich komme einfach nicht vorwärts. Die Straßen hier haben Steigungen von fünfzehn bis fünfundzwanzig Prozent. Die Wege sind nass und ein Wegrutschen mit auf der Tagesordnung. Ein Herr, der meinen Sturz sieht, fragt mich, ob ich mir das auch wirklich gut überlegt habe, dass ich dort jetzt hinauf möchte. Es ist kaum zehn Grad draußen und der Schweiß rinnt mir in Bächen von der Stirn. Wenn ich am Abend zehn Kilometer geschafft habe, dann bin ich gut gewesen.

Welchen Weg einschlagen?
13.01.2022
Tipps, wie ich die nächsten Tage meine Wanderung fortsetzen soll, haben sich zuletzt etwas überschlagen. Einige haben gesagt, dass ich die Gegend um Lynton unbedingt meiden soll. Die Hügel und Steigungen dort sollen es von den Steigungen her in sich haben. Andere wiederum haben gemeint, dass ich genau dort entlang gehen sollte, da ich das Valley of Rocks nicht verpassen darf. Letztendlich entscheide ich mich dazu, doch Richtung Lynton zu laufen. Niemand hat gesagt, dass diese Wanderung ausschließlich durch flaches Gelände führen soll.

Baggy Point
12.01.2022
Was für ein unglaubliches Wetter. Nach all dem Mist, der da zuvor vom Himmel gekommen ist, kann ich am Morgen nicht eine Wolke entdecken. Ich nutze den Tag und laufe einige Ziele an, die mir Neil nahegelegt hat. So laufe ich mit Lotte zum Strand von Putsborough. Später über schmale Wanderpfade zur Landspitze Baggy Point. Zum ersten mal stehe ich auf dieser Reise hoch oben auf einer Steilküste und blicke auf rauschende Wasserfluten, die schäumend auf schroffe Felsen treffen.

Wiedersehen nach vier Jahren
06.01.2022
Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Als ich von meiner Radreise zur Nordseeinsel Wangerooge zurückgekommen bin. Keine drei Kilometer vor der eigenen Haustür bin ich einem Radreisenden begegnet, der um die Welt fahren möchte. Sein Name ist Neil und er kommt hier aus Georgeham. Es ist ein überaus herzliches Wiedersehen. War er vor vier Jahren in unserem Haus Gast, so bin ich das jetzt in seinem Elternhaus. Blöderweise werde ich am morgigen Tag von allen hier alleine gelassen. Ich bin dann der Hauskeeper, wenn man so will. Ich kann bleiben, wie ich möchte. Die nächsten Tage sollen stürmisch werden und viel Regen bringen. Neil wird von seinen Eltern nach London zum Flughafen gebracht. Es geht für ihn zurück nach Norwegen, wo er mittlerweile heimisch geworden ist, wo er nach dem Brexit und der Weltlage auf die Krankheit bezogen, eine mehrjährige Pause eingelegt hat.

Mit den letzten Reserven
05.01.2022
Es ist die dritte Etappe, die ich in der Dunkelheit beende. Der Ort Georgeham ist jetzt nur noch knappe sechzehn Kilometer entfernt. Das Ziel, das ich eigentlich viel frühe erreichen wollte. Wetter und Blessuren bei Lotte haben die Ankunft jedoch nach hinten verschoben. Mache ich dem Hund dafür Vorwürfe? Niemals! Die ist bis hier her so gut gelaufen, oder in ihrer Box mitgefahren. Wenn ich jammern möchte, dann muss ich das mit meiner Person selber ausmachen. Das wäre jedoch vergeudete Energie. Wenn ich an die vergangenen Tage zurückdenke, dann haben sie alle ihr eigenes Highlight gehabt. Die Begegnungen mit den vielen, vielen Menschen. Es ist jetzt so. Ich komme erst am sechsten Januar in Georgeham an.

Eine Nachtwanderung
03.01.2022
Ashbrittle war als Ziel für heute auserkoren. Würde ich es bis Bampton schaffen, wäre es gigantisch. Als es immer später wird, bin ich an Ashbrittle vorbei, aber ach irgendwo mitten im Niemandsland. Schlafen auf eine Weide ist durch den ergiebigen Regen der Vortage nur die äußerste Notlösung. Es ist nur Matsch. Durch die Dunkelheit laufe ich dann doch noch bis Bampton und als sich dann doch ein Schlafplatz ermöglicht noch bis in den kleinen Ort Morebath.

Von der Straße »geangelt«
02.01.2022
Früh gehe ich an diesem Morgen auf meinen Weg weiter gen Westen. Kaum eine Stunde gelaufen fängt es kräftig an, zu regnen. Das hört dann auch erstmal nicht mehr auf. Es ist aber dennoch ein schönes Laufen. Eine kräftige Steigung muss ich bewältigen und dann wird es etwas entspannter. Bei Culmhead entdecke ich ein Dach mit Bänken zum Unterstellen. Kaum sitze ich, kommen eine Hand voll Daman aus dem nahegelegenen Pub und lotsen mich ins Warme. Kaum sitze ich, wird der Regen schlimmer. Man schenkt mir für die Nacht ein Zimmer und ein ereignisreicher Abend mit langen Gesprächen bricht an.

Wie Weihnachten im Wohnwagen
31.12.2021
Nachdem ich tags zuvor keine fünf Kilometer geschafft habe, weil ich selber zu spät auf die Straße gegangen bin, hat mich der Weg von West Chinnock bis nach Horton gebracht. Dort habe ich mich auf einer Mauer zum Pausemachen niedergelassen. Durch neugierige Anwohner habe ich mich schließlich völlig verquatscht und wurde wenig später im Hinterhof im Wohnwagen einquartiert. Es ist trocken und es ist warm. Vom Jahreswechsel selber bekomme ich fast gar nichts mit.

Regen, starker Wind und Lotte, die humpelt
28.12.2021
Bereits am Morgen bemerke ich, dass Lotte humpelt. Ich gehe zum Wohnhaus hinüber und frage meinen Gastgeber, ob ich eine zweite Nacht bleiben darf. Das wird leider entschieden verneint. Auch das Angebot von Geld wird ausgeschlagen. Ich soll gehen. Also packe ich meinen Wagen und lasse Lotte fast den ganzen Tag in ihrer Pausenbox. Lediglich um den Ruf der Natur zu beantworten, lasse ich sie selber laufen. Kräftige Windböen zerren an meinem Nervenkostüm und der Regen peitscht fast waagerecht über das Land. In East Chinnock ist dann Schluss. Seit East Coker versuche ich einen trockenen Schlafplatz zu erhalten. Ich bin trotz Regenkleidung völlig durchnässt. Lotte hat bei einer Pause ein Eichhörnchen auf den Baum gejagt und die Situation mit ihrem Bein verschlimmert. Ich bin wirklich besorgt und nutze nach sehr langer Zeit das Internet für einen Hilferuf. Mit Erfolg. Ich werde zurück nach Fifehead Neville geholt, wo ich bei Mark und seiner Familie einen Tag pausieren kann, den ich am Tag zuvor kennengelernt habe. Danke vielmals für die zahlreiche Unterstützung in dieser Situation.

Wieder alles nass
27.12.2021
Es prasselt in einer Tour und zerrt an den Nerven. Auflockerung erhalte ich von den vielen netten Begegnungen mit den Menschen. Hier gibt es Orangensaft, Schokolade und eine Keule vom Weihnachtsbraten mit auf den Weg. Dort werde ich zur Einkehr überredet und man reicht mir einen heißen Kakao. Ein Herr, etwas älter als ich berichtet mir von seinen seelischen Problemen und dass er auf Medikamente angewiesen ist. Es kommt so weit, dass er mich ein gewisses Stück auf meiner Etappe begleitet. Dabei berichte ich ihm, wie ich meine trüben Gedanken in den Griff bekommen habe. Ich wünsche ihm vom ganzen Herzen, dass er es schafft und aus seinem seelischen Tief herauskommt.

Größere Wolkenlücken und Sonne
26.12.2021
Was für ein herrlicher Tag! Nachdem ich den gestrigen Regen im Wohnwagen ausgesessen habe, beginnt der Morgen wettertechnisch äußerst freundlich. Nicht zum ersten Mal »muss« ich meine Gastgeber davon »überzeugen«, dass ich Lotte wieder mitnehmen werde. Dieses Knäuel pure Lebensfreude erwärmt wirklich überall die Herzen. Lediglich kurz zur Mittagszeit bekommen wir einige Tropfen ab. Ansonsten bleibt es sonnig und wirklich warm.

Regen, Regen und noch mehr Regen
24.12.2021
So ganz trocken sind meine Regensachen nicht geworden. So wirklich motiviert bin ich an diesem Tag dazu auch nicht. Einmal weil ich weiß, dass es heute mindestens genau so nass wird. Zum anderen, weil halt dieser eine Tag im Jahr ist, wo alles friedlich zu sein scheint.
Schweren Herzens verlasse ich meine Garage und ziehe über Ringwood weiter nach Westen. Je früher ich Georgeham weit im Westen erreiche, umso länger fällt meine Pause dort aus. Umso mehr Zeit kann ich mit Neil verbringen. Auf die Begegnung, nach drei Jahren, freue ich mich ganz besonders.

Es gibt Regeln und dann gibt es Menschen
23.12.2021
Habe ich mich einige Tage noch zuvor über die Engstirnigkeit des Personals der Englandfähre aufgeregt, erlebe ich an diesem Morgen das Gegenteil. Weil ich mich am Vorabend verkalkuliert habe, bin ich zum Einbruch der Dunkelheit mitten in einem Nationalpark gestanden. Eine durch Baustelle stillgelegte Straße verleitete mich am Rand mein Zelt aufzubauen.
Menschen drängen mich zur Eile beim Abbau, weil es halt verboten ist. Man möchte nicht, dass ich Ärger mit den Parkrangern bekomme. Zumal man meiner Geschichte außergewöhnlich findet. Aber ich solle mich beim Abbau halt beeilen.

Ich bin frei und darf gehen
21.12.2021
Am späten Vortag erreicht mich eine E-Mail, dass mein Testergebnis negativ ist. Demnach darf ich gehen, wohin mich die Füße tragen.
Auf den ersten Kilometern zur Fähre, die mich auf das Westufer des Portsmouth Harbour bringen soll, werde ich noch von David und seiner Frau Olga begleitet. Noch ein paar Fotos und einige herzliche Worte des Dankes und des Glück Wünschens und ich bin wieder mit Lotte alleine. Jetzt ist es England, das vor mir liegt.

Der Einreisetest
19.12.2021
David, den ich auf der Fähre kennengelernt habe, fährt mich an diesem Tag zum Testzentrum. Er meint, dass es völlig bescheuert ist, wenn man in Quarantäne ist und dann aber mit den Öffentlichen zum Test fahren muss. So geht es nach Whiteley und nachdem ich mit den Teststab an Rachen und Nasenwand gerieben habe auch schon wieder zurück. Zeitaufwand fünf Minuten. An- und Abreise insgesamt eine Stunde. Völlig irre.

Der Wahnsinn geht weiter!
17.12.2021
Die Nacht war die Hölle. Der Adrenalinspiegel und der Nervosität haben ganze Arbeit geleistet. Noch dazu musste ich mich übergeben, weil ich etwas Falschen gegessen habe.
Als ich dann zum späten Vormittag zur Fähre laufe, bin ich bis zum Zerreißen angespannt. Klappt das wirklich, dass ich wen finde? Ich werfe einen flüchtigen Blick auf die Fahrzeuge, die schon bereitstehen. So wirklich große Autos stehen da jetzt nicht. Wie Falschgeld laufe ich über den Parkplatz. Der Kopf qualmt. Da springt mir ein Fahrzeug ins Auge. Nachdem ich beim Ersten gescheitert bin, lande ich beim Zweiten einen Volltreffer. Ich komme mit Lotte nach tatsächlich England. Freude kommt aber erst auf, als ich wirklich auf dem Schiff bin. Nun brauche ich drüben nur noch ein Hotel. Das habe ich nämlich auch noch nicht.

Menschen und ihre bescheuerten Regeln!
16.12.2021
Einem Reisenden, der zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, ist es nicht gestattet, einen Hund mit an Bord zu nehmen. Oh, und einen Gepäckwagen darf er auch nicht haben. Ich muss ein Autobesitzer finden, der gewillt ist, Lotte, mich und das Gepäck mit auf die Fähre zu nehmen. Oder ich muss mir einen Lieferwagen mieten. Das wäre die letzte Option, die ich hätte. Das Personal am Fahrkartenschalter glaubt nicht, dass ich jemanden finde. Die größte Herausforderung der bisherigen Reise.

Am Ärmelkanal
15.12.2021
Ein unglaubliches Gefühl packt mich, als ich den Wagen über die letzten Meter einigermaßen befestigtem Weg ziehe. Noch zwei, drei Meter. Etwas mehr vom Wasser sehen. Wie lange ist es her, dass ich das Geschrei von Möwen gehört habe? Über dreitausend Kilometer habe ich seit dem 01. Mai zurückgelegt. Nun heißt es den Papierkram zu erledigen, dass ich nach England darf.

Nichts bemerkt
14.12.2021
Am nächsten Morgen spicke ich vorsichtig aus dem Scheunentor. Es steht noch immer kein Auto vor dem Wohnhaus. Es ist kein Licht an. Das bedeutet, dass ich mich etwas freier bewegen kann. Zumindest Lotte. Während ich meine Sachen packe und verstaue, lasse ich sie im auf der weitläufigen Grünfläche schnüffeln und die Gegend entdecken. Scheinbar ist der Hof verlassen oder die Besitzer sind einige Tage nicht da.

Alles über den Haufen
13.12.2021
Ich kann keine Fährverbindung von Cherbourg nach Pool ergattern. Nur nach Portsmouth. Das kann ich auch von Le Havre oder Ouistreham. Beides würde ich wesentlich früher erreichen und Zeit gewinnen. So entscheide ich mich für Ouistreham.

Die erste Pilgerunterkunft
12.12.2021
Im Ort Blangy-le-Château ist Schluss mit der Etappe. Ein größerer Vorraum der örtlichen Kirche lädt zum Übernachten ein. Leider darf ich da nicht schlafen. So nimmt der Pfarrer Lotte und mich mit in die Stadt Lisieux, wo wir eine Nacht in der Pilgerunterkunft schlafen dürfen, während mein Gepäck in der Kirche bleibt.

Der nächste Fluss, das Nächte tiefere Tal
11.12.2021
An diesem Tag erreiche und quere ich die Risle. Ähnlich wie bei der Seine muss ich ein ganzes Stück bergab. Ob das bei dem dritten Fluss, der noch vor mir liegt, auch so sein wird? Zum Abend habe ich dann das Glück wieder auf meiner Seite. Ich kann meine Sachen in einem Keller zum Trocknen ausbreiten. Selber bekomme ich mit Lotte eine Matratze im Büro meines Gastgebers.

Die Hallenbad-Saison ist eröffnet
10.12.2021
Die Nacht war äußerst unruhig. Starker Wind und Regen haben mich immer wieder aus den Träumen gerissen. Die Überraschung kommt am Morgen.. Die Zeltmembrane hat dem Wind und Wasser nachgegeben. Etwas, das ich immer gefürchtet habe, ist eingetreten. Nun heißt es die Laune positiv zu halten und versuchen für den Abend einen trockenen Schlafplatz zu finden. Wenn der dann auch noch warm ist, dann ist er perfekt. Am Ende kann ich mich leider nur unter das Vordach einer alten Kirche bauen. Egal, wo und wen ich gefragt habe. Kein Erfolg. Improvisieren ist angesagt.

Etwas weiter südlich und am Ufer der Seine
09.12.2021
Die Polizei hat es mir mit auf den Weg gegeben. Diese Straße ist nicht ohne. Ich darf hier laufen, soll jedoch äußerst vorsichtig sein. Und ich bin so froh, als ich bei Écouis wieder auf ruhigere Wege komme. Eine Kurve noch nach rechts und vor mir eröffnet sich das Tal der Seine. Was mich etwas überrascht, dass ich scheinbar die ganze Zeit über eine Art Hochplateau gelaufen bin. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit hinunter muss, um am Ufer des Flusses zu stehen. Einzig die Suche nach einem Schlafplatz erstellt sich an diesem Tag als äußerst schwierig heraus. Letztendlich gehe ich nach langer Zeit wieder in mein Zelt.

Wir sind in der Normandie
08.12.2021
Cherbourg ist keine dreihundert Kilometer mehr entfernt. Jeden Tag spielen meine Gedanken verrückt. Wann kann ich am Ufer des Ärmelkanals sein? Vielleicht doch noch vor Weihnachten? Der Wolkendecke ist aufgerissen. Blaue Bereiche am Himmel und die Sonne lassen die Laune merklich ansteigen. Wenn alles funktioniert, dann erreiche ich die Seine sogar einen Tag früher.

Die Motivation ist im Keller
05.12.2021
Der Wetterbericht hat nicht gelogen. Ich laufe jetzt den dritten Tag mit Regenkleidung durch die Gegend. Der starke Wind drückt die Motivation an den Nullpunkt. Da macht es auch nichts, dass das Wärmepolster am Körper ungebrochen ist. Schon am Morgen bin ich nur widerwillig auf die Straße gegangen. Auf meinem Weg hält vor mir ein Wagen und eine Dame schenkt mir ein riesiges gegrilltes Hähnchen. Damit nicht genug. Lotte und ich bekommen am Abend ein warmes Bett und wir dürfen einen Tag pausieren und den vierten Regentag aussitzen.

Nach langer Zeit mal wieder dreißig Kilometer
03.12.2021
Meine Gastgeber müssen am morgen früh das Haus verlassen. So bin ich mit Lotte schon um halb neun auf der Straße. Wir lassen die Stadt Compiègne recht schnell hinter uns und schaffen es den Tag noch bis Sacy-le-Grand. Gegen Mittag setzt dann Nieselregen ein und zerrt ein wenig an den Nerven. In den kommenden drei Tagen soll das Wetter so bleiben.

Ich erreiche Fontenoy
30.11.2021
Lotte hat sich etwas verausgabt. Ich lasse sie zu meist frei laufen und auf den weitläufigen Feldern ist so viel Platz. Sie läuft von links nach rechts und umgekehrt. Der Schwanz wedelt freudig in der Luft. Es geht ihr gut. Zum Abend hin ist mit ihr jedoch nichts mehr los. Eine Pause muss her und ich habe Glück. Ich darf zwei Nächte in einem Bett schlafen und Lotte kann sich erholen.

Gutes Bauchgefühl
28.11.2021
Zwei Etappen bin ich seit Asfeld gelaufen und zwei Mal bin ich Menschen bei meiner Suche nach einem Schlafplatz begegnet, die gut Englisch und ein bisschen Deutsch sprechen konnten. Mein Navi wollte mich vom Weg her über die Straße »National 31« schicken. Die verläuft von Reims nach Rouen. Dementsprechend ist dort hohes Verkehrsaufkommen. Ich laufe nördlich des Flusses Aisne, wo weniger Verkehr herrscht.

Drei Tage Asfeld
26.11.2021
Was habe ich mich über die drei Tage Pause gefreut. Ich bin gefühlt dem halben Dorf vorgestellt worden. Ich habe mit Lotte die Feuerwehr besucht und bin hier und dort zum Essen eingeladen worden.
Ich habe die örtliche Schule besucht und am Deutschunterricht teilgenommen. Habe dort etwas von mir und meiner Reise erzählt. Die kleinen Jungen und Mädels waren so interessiert, dass wir kurzerhand den Stundenplan über den Haufen geschmissen und eine Doppelstunde Deutsch unterrichtet haben. Danke an allen aus Asfeld für die wirklich tolle Zeit. Und danke, dass man von Deutschland her, von Harsefeld, dem Partnerort von Asfeld dieses Treffen organisiert hat.

Fragen kann ich nicht
22.11.2021
Ich laufe und laufe. Asfeld rückt immer näher. Ich freue mich auf eine mehrtägige Pause. So viele Etappen bin ich noch nicht am Stück gelaufen. Das Wetter und die Temperaturen laden aber auch zum Laufen ein. Selbst wenn es grau ist. Solange es trocken ist, gibt es nichts zum Mosern.
Auf einem Rübenhof entdecke ich ein größeres Vordach, das ich als Nachtlager wähle. Ich kann jedoch niemanden fragen, weil keiner auf dem Hof ist. So gehe ich das Risiko ein und baue mich ohne Erlaubnis auf. Mit dem Wecker etwas früher gestellt, stehe ich noch im Dunkeln auf. Bis auf ein paar Passanten bekommt niemand mit, dass ich jemals hier gewesen bin.

Jetzt ist es das Internet, das mir die Türen öffnet
21.11.2021
Nachdem ich am Vortag nach längerer Zeit endlich mal wieder Sonne hatte und es richtig warm wurde, habe ich heute wieder alles grau und Nebel. Nach fast dreißig Kilometern lande ich bei Vauziers auf einem kleinen Bauernhof. Anfänglich sehr skeptisch beäugt wandelt es sich mit jeder Minute mehr zum Positiven. Nachdem man meine Seiten im Internet studiert hat, öffnen sich alle Türen. Es ist der engste Kontakt, den ich zur französischen Bevölkerung bis hierher habe.

Viel Grau
18.11.2021
Es ist nicht nur das Wetter mit viel Nebel. Was mich in den ersten Tagen in Frankreich wundert, wie grau es hier ist. Die Häuser erinnern hier und da mehr an die DDR, als dass man im Westen ist. Einziger Unterschied, dass es hier nicht nach Braunkohle riecht. An manchen Gebäuden, so möchte man glauben, sind sogar noch die Einschläge der Kugel an düsteren Zeiten zu sehen.
Zwischenmenschlich habe ich allerdings keine Probleme. Es sind alle nett zu mir. Meine paar Wörter, die ich auf Französisch kann, helfen mir ausreichend durch all die Begegnungen.

Frankreich
16.11.2021
Nachdem ich noch zwei Tage in Luxemburg gelaufen bin, erreiche ich bei Lamadelaine die französische Grenze. Über eine Straße, wo sich Tankstelle an Tankstelle reiht »kämpfe« ich mich mit Lotte vorbei an LKW und PKW. Eine kurze Plauderei mit einem österreichischen Trucker inklusive. Ich entdecke sogar einen Laster mit deutschem Kennzeichen. Der Fahrer jedoch versteht mich nicht. So bin ich jetzt in Land Nummer 6 meiner Reise.

Ich habe wieder einen Bahntrassen-Radweg
13.11.2021
Nachdem ich mit Lotte durch einen wechselhaften Tag gelaufen bin, habe ich wieder einen Bahntrassen-Radweg unter den Füßen, der mich über Steinfort bis in den Süden von Luxemburg bringen wird. Ab der französischen Grenze muss ich mich dann neu umschauen.

Nebel und nichts zu sehen
12.11.2021
Frostig ist es diese Nacht gewesen. Wie zugesichert beginne ich äußerst früh damit, meine Sachen zu packen. Gegen sieben erscheinen dann die ersten Schulkinder. Und es passiert, wie ich es vorhergeahnt habe. Ich bin einem Schwall an Fragen und neugierigen Blicken ausgesetzt. Noch dazu sind einige Eltern mit vor Ort. Auch denen beantworte ich einige Fragen. Es ist ein belebter Morgen und lockert mein Aufräumen ungemein auf.
Vom See kann ich leider fast gar nichts sehen. Eine dicke Nebelsuppe schwebt an diesem Tag umher und lässt auch ein Laufen riskant werden. Zum Glück ist nicht viel unterwegs und irgendwann lockert der Himmel einen kurzen Moment auf.

Besuch von der Polizei
11.11.2021
Nachdem mein wasserdichter Überzug für den Schlafsack eingetroffen ist, soll es an diesem Tag weiter gehen. Ich möchte den Sûre-Stausee besuchen. Einmal einen Blick über dieses riesige Gewässer werfen, das sich wie eine dicke Schlange durch das schmale Tal schlängelt.
Ich laufe anfänglich über einen alten Bahntrassen-Radweg, der mich bis nach Wiltz führt. Ab da muss ich über stark befahrene Hauptstraßen laufen. Im Ort Nothum entdecke ich eine große überdachte Bushaltestelle. Dort baue ich zum späten Nachmittag mein Zelt auf. Fünf Stunden später und nach Einbruch der Dunkelheit entschließe ich mich, schlafen zu legen. Kaum im Schlafsack steht die Polizei vor mir. Es ist ja nicht so, dass ich nicht im Vorwege lange genug hier gewesen bin. Nein. Ich muss erst schlafen wollen und man ruft die Ordnungshüter. Nach einigen Erklärungen darf ich zum Glück liegen bleiben. Ich muss aber zusagen, dass ich so früh wie möglich anfange mit dem Aufräumen, weil am Morgen ja dir Kinder kommen und es wäre ein schlechtes Bild, wenn da jemand in der Bushaltestelle schläft.
Um ehrlich zu sein: Den Kindern wird es herzlich egal sein. Ich werde die Geschichte des Tages für sie sein. Es sind die Erwachsenen, die einen an der Marmelade haben. Aber das ist nur meine Meinung.

Ich möchte einen wasserdichten Schlafsacküberzug
06.11. bis 10.11.2021
Nachdem ich im Vorwege über die Sozialen-Netzwerke angeschrieben worden bin, dass ich bei Schimpach einen Schlafplatz erhalten kann, sind Lotte und ich bis kurz vor Einbruch der Dunkelheit gelaufen. Nach einer umfangreichenden Vorstellungsrunde habe ich meine Absichten kundgetan und das Glück, dass ich bis zum Eintreffen des Überzugs bleiben kann. Als Gegenleistung habe ich mein Einbringen auf dem Hof angeboten. So habe ich an der Kreissäge gestanden und Holz für den Winter auf Länge geschnitten. Es war mal eine nette Abwechslung. Bisher war es immer schon fertiges Holz, welches von Ort »A« nach »B« verlagert und aufgeschichtet wurde. Aber mal wieder an einer größeren Maschine zu stehen, das hat Spaß gemacht.
Lotte hat in dieser Zeit das Leben genossen, nachdem sie den Schock überstanden hat, dass es nicht immer nur freundliche Artgenossen gibt. Mit einer leichten Blessur am Ohr ist es aber überaus glimpflich ausgegangen.

Neben den Holzarbeiten habe ich versucht das Video-Roh-Material für das Viedeo zu sammeln, welches einen Revueblick auf die absolvierten 2500 km und die Erlebnisse dieser Zeit in einem Selbstinterview wiedergeben soll. Leider habe ich die Kameraeinstellung mehrmals vergeigt, dass ich lediglich meinen Bauch und den halben Kopf gefilmt habe.
Zum Schreiben bin ich selber auch nicht wirklich gekommen. Es ist die derzeit längste Durststrecke, die ich durchlebe, dass ich keinen Tagesbericht geschrieben bekomme. Ich hoffe, dass sich das schnell wieder ändert. Der Oktober war schreiberisch wirklich gut. Der November ist es derzeit wieder nicht. Bis zum nächsten Tagesbericht möchte ich mich für eure Geduld bedanken.

Ich habe Luxemburg erreicht
05.11.2021
Um 08:15 Uhr geht es auf die Straße. Mein Gastgeber hat Termine. Daher »musste« ich mich seinem Tagesplan anpassen. Zur Kaffeezeit habe ich dann die Ortschaft Knauf erreicht, wo ich mich in der Dritten von vier Nächten in einem Nothäuschen/Pausenhäuschen eingerichtet habe. Wenn alles klappt, dann erreiche ich Morgen einen Bauernhof, wo ich im Vorwege ein Zimmer angeboten bekommen habe. Ich freue mich auf die Wärme.

Ein warmes Zimmer
04.11.2021
Ich bin an Sankt Vith vorbei gelaufen. Das Hohe Venn, ein Naturschutzgebiet mit vielen Moorflächen muss man einmal gesehen haben. Dadurch, dass es so kalt geworden ist, habe ich die Wege des Vennbahnradwegs nahezu für mich alleine.
Bei Neidingen habe ich dann das Glück, dass mich ein Autofahrer anspricht und mir ein warmes Zimmer anbietet. Ich kann nun alles Nasse einmal trocken legen.

Regen, Regen, nichts als Regen
03.11.2021
Ich glaube, das ist der nasseste Tag meiner bisherigen Wanderung. Es gibt nur wenige regenfreie Momente. Die Nächte verbringe ich mit Lotte in Nothäuschen. Es ist nachts jetzt knapp 3°C.

Mach es gut Deutschland
02.11.2021
Von heute an geht es weg von Deutschland. Das Laufen im Grenzbereich endet. Luxemburg und Frankreich sind nicht mehr so fern. Die Küste des Ärmelkanals möchte ich, sofern alles klappt, Anfang, Mitte Dezember erreichen. In etwa achthundert Kilometer müssen Lotte und ich dafür zurücklegen.

Ein halbes Jahr auf der Straße
01.11.2021
Lassen wir einmal die Gedanken kreisen. Wo war ich am Jeweiligen 1. seit ich gestartet bin?
01.05.2021: Ab heute gibt es kein zurück mehr. Alles ist gepackt. Das größte Abenteuer meines Lebens steht bevor. Auf der Hogendiekbrücke, dem auserkorenen Startpunkt werde ich von einer großen Menge Menschen empfangen und verabschiedet.
01.06.2021: Ich besteige den Collmberg, den höchsten »Berg« Nordsachsens mit knapp 312 Metern über dem Meeresspiegel.
01.07.2021: Mein Aufenthalt auf der Caldis Farm in Tschechien endet langsam und allmählich. Neben einigen Schweiß- und Reparaturarbeiten habe ich auch beim Bau des Heuschobers geholfen. Lotte hat die Zeit ihr Leben genossen und viel in der Sonne gedöst.
01.08.2021: Von Nürnberg geht es am Main-Donau-Kanal langsam nach Kriegenbrunn. Eine der eintönigsten Etappen, die bislang laufen durfte. Der Ausgang des Tages hat das jedoch alles wieder wettgemacht.
01.09.2021: Erwacht auf einer Wiese nahe einer Werft bei Rolandseck habe ich an diesem Tag Rheinland-Pfalz verlassen und Nordrheinwestfalen betreten. Hinter Bonn bin ich äußerst freundlich aufgenommen worden und habe mit meinem Zelt im Garten geschlafen.
01.10.2021: In Asperden bei Goch kann ich für drei Tage eine Gartenhütte beziehen. Lotte hat sich eine leichte Blessur zugezogen und braucht die Pause. Anschließend geht es in die Niederlande.
01.11.2021: Ich bleibe einen weiteren Tag in Rohren bei Monschau. Nachdem ich Besuch von meinem Vater erhalten habe, geht es zurück nach Belgien. Luxemburg ist auch nicht mehr weit.

Verdammt steil
29.10.2021
Tage zuvor habe ich über den Karten gesessen und gegrübelt, wie ich am Besten laufe. Ich habe mich für die Route Imgenbroich entschieden. Über diesen Ort würde ich nach Rohren kommen, wo meine nächste Zwischenstation ist. Ich kann dort für ein paar Tage bei einem ehemaligen Kameraden der Feuerwehr Bergkamen Einheit Oberaden unterkommen. Dafür muss ich mich mit Gefällen und Steigungen von 15% anlegen. Ein kräftezehrendes Unterfangen. Am Abend erreicht dann auch mein Vater die Eifel. Nach einem halben Jahr sehen wir und für einen kurzen Moment wieder.

Auf dem Vennbahn-Radweg
28.10.2021
Ich bin wieder auf der Straße. Bin mit Lotte über die Ortschaft Raeren schließlich auf den alten Bahntrassen-Radweg gelandet. Nun bin ich an die dreißig Kilometer über seichte Steigungen bis in die Eifel vorgedrungen. Morgen werden wir die Stadt Monschau erreichen.

Heute geht es weiter Richtung Monschau und Eifel
27.10.2021
Nachdem ich einen weiteren Tag im Oktober der Buchhaltung und Schreiberei gewidmet habe, soll es heute weiter Richtung Monschau in der Eifel gehen, was ich voraussichtlich am morgigen Donnerstag erreichen werde.
Nachtrag: Nachdem ich meine Sachen nahezu komplett verpackt, habe ich einem Interview mit meiner Gastgeberin zugestimmt. Sie arbeitet als Coach und das Videomaterial ist etwas ausschweifend geworden. Ich habe ihr angeboten, das Video zu bearbeiten und auf die wesentlichen Inhalte zu kürzen. Das braucht jedoch etwas Zeit. Weswegen ich eine weitere Nacht hier bleibe.

Äußerst freundliche ausgebremst.
25.10.2021
Momentan geht es bei mir vor und zurück. Nach links. Nach rechts. Der Plan ist eigentlich der gewesen, Morgen Monschau zu erreichen. Den Stadtteil Rohren, um genau zu sein. Durch eine wirklich schöne Begegnung am heutigen Tag habe ich das Minimalziel von zwanzig Kilometern um gut fünf verpasst. Ich bin in noch vor Raeren. Da ich den Venbahn-Radweg gerne mit seinen Schleifen laufen möchte, habe ich Morgen über fünfunddreißig Kilometer zu laufen. Ich könnte es auf zwei Etappen aufteilen. Ich muss mal schauen, wie ich das mache. Nichtsdestotrotz geht es Lotte und mir ausgesprochen gut. Ich bin gespannte auf die Zeit nach der Zeitumstellung.

Ein kürzerer Aufenthalt
24.10.2021
Nachdem ich mich am Vortag mit auf dem Bauernhof mit eingebracht habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich nicht die vollen drei Tage bleiben kann. Andere Helfer, die sich im Vorwege angemeldet haben, und länger als ich bleiben, treffen am morgigen Montag ein. Was bedeutet, dass ich meinen Wohnwagen räumen muss. Zum einen ist es schade, weil ich diesen Hof in den wenigen Stunden, wo ich hier war, äußerst interessant finde. In den wenigen Stunden habe ich so viel gesehen und gelernt. Zum anderen verfalle ich so aber auch nicht in eine Art Herbstmüdigkeit, sofern es so etwas überhaupt gibt. Ich habe im Oktober bisher viele Tage an verschiedenen Stellen länger pausiert. Und auch in Monschau, wo ich am Dienstag voraussichtlich ankomme, werde ich nicht nur eine Nacht bleiben. In dieser Phase der Reise lerne ich gerade irgendwie total viel über mich. Das Laufen, wie sich die Etappen vom Ablauf her, bezogen auf den Sommer, verändert haben. Meine Essverhalten. Pausen. Es ist gerade so viel los in mir, um mich herum. Überhaupt.

Drei Tage auf einer kleinen Farm
22.10.2021
Eigentlich war der Plan am Anfang so, dass ich viel früher hier eintreffe. Mehrere Umstände haben dafür gesorgt, dass dies nicht so geschehen ist. Einmal, weil ich nach meiner Anfrage keine Antwort erhalten habe, was mich dazu gebracht hat, an anderer Stelle Zeit zu schinden. Auch weil das Wetter nicht so prickelnd war. Es ist alles ein Für und Wieder. Aber zum Zeitschinden. Ich glaube, ich habe es irgendwann mal erwähnt, dass ich in Monschau noch einmal Deutschland betreten werde, weil ich Bekannte besuchen möchte. Die kommen aber heute oder so aus dem Urlaub zurück. Unter normalen Umständen wäre ich also viel zu früh dort gewesen. Deswegen habe ich in den vergangenen Tagen versucht, irgendwo gegen Mithilfe ein Dach und Bett zu bekommen. Hat nicht wirklich geklappt. Nun stecke ich in einer Art anderem Dilemma. Weil der Hof, wo ich nahe Welkenrath bin, wirklich klasse ist. Deswegen bleibe ich auch hier jetzt drei Tage. Es wirft mich minimal nach hinten. Aber das ist es mir wert.

Ein einer leerstehenden Stallbox
18.010. bis 21.10.2021
Nachdem Lotte und ich die Orte Visé und Berneau durchlaufen haben, sind wir nur noch bis Weerst gekommen. Dort konnte wir uns bei Albert, einem Senior, der eine Art Gnadenhof für alte Pferde betreibt in einer seiner leerstehenden Stallboxen ausbreiten. Hühner liefen frei herum und haben mich in meinem Zelt hin und wieder besucht. Ansonsten stand für mich viel Schreiben auf dem Plan. Schreiben und Buchführung. Drei Tage haben wir vor schlechtem Wetter Schutz gesucht. Wobei der Donnerstag eigentlich der Schlimmste davon gewesen ist.

Von der Flämischen in die Wallonische Region
17.10.2021
Lotte und ich haben mit Kanne unsere letzte Ortschaft der Flämischen Region durchlaufen. An der Schleuse Écluse de Lanaye haben wir uns für die Nacht mit dem Zelt einfach auf eine wilde Wiese gebaut. Einen anderen Schlafplatz konnte ich an diesem Tag nicht ergattern.

Auf kurz folgt wieder lang
16.10.2021
Nachdem Lotte und ich gestern in dem überdachten Carport vom Hotel bis in die Mittagszeit gesessen, und den Regen ausgesessen haben, sind wir lediglich nur zwölf Kilometer gelaufen. Kurz vor der Ortschaft Dilsen war schon wieder Schluss. Dafür sind wir heute wieder früher auf die Straße gekommen und dementsprechend weiter gelaufen. Wir haben es bis Rekem geschafft. Hier durften wir uns in einem Pferdestall einrichten. Meine Nachbarn sind zwei Stuten und ein kleines Pony. Mäuse flitzen hier durch die Gegend. Es ist richtig Leben in der Bude.

Weiter am Kanal
14.10.2021
Nachdem ich mich die vergangenen zwei Tage auf meinem Campingplatz von Waldpilzen und Esskastanien ernährt habe, bin ich mit Lotte an Achel vorbei über einen alten Bahntrassen-Radweg nach Pelt gelaufen. Jetzt sind wir am Kanalufer Richtung Maastricht.

Pause bei Achel
12.10 & 13.10.2021
Regen prasselt unaufhörlich von oben herab. Riesige Pfützen bilden sich auf der unebenen Wiese. Ich sitze mit Lotte im Zelt unter dem Vordach der Gemeinschaftshütte. Zumindest ist es trocken. Nur noch wenige Camper haben sich hier her gewagt. Mit Zelt bin ich der Einzige.
Zum ersten Mal auf dieser Reise trage ich Thermowäsche, was der mangelnden Bewegung geschuldet ist. Ansonsten geht es mir gut. Der naheliegende Wald versorgt mich mit einigen Leckereien. Endlich komme ich mal dazu Waldpilze zu sammeln und zu genießen.

Es kann nicht alles funktionieren
11.10.2021
Der Plan ist gewesen für einige Tage in den Niederlanden gegen Mithilfe auf einem Bauernhof unterzukommen. Das ist nicht von Erfolg gekrönt gewesen. So habe ich bei Schaft die Grenze passiert und bin in Belgien auf einen kleinen Campingplatz gegangen. Dort habe ich mich, dem Morgen angekündigten Regen wegen, mit meinem Zelt unter ein Vordach gebaut. Lotte benötigt nach fünf Tagen Laufen auch mal wieder eine Pause.

30 Kilometer noch bis zur Grenze
10.10.2021
Langsam wird es kalt. Am heutigen Morgen habe ich in meiner Unterkunft 7°C. Es ist eine neue Herausforderung. Lotte liegt auf ihrer Decke in ihren Mantel eingewickelt und schläft noch etwas. Ich bin kurz vor der Ortschaft Best einem Vorort der Stadt Eindhoven. Bis zur belgischen Grenze sind es jetzt noch knappe 30 Kilometer.

Ein weiteres Zwischenziel ist erreicht.
08.10.2021
Am Freitag habe ich Maaskantje erreicht. Der Ort, in dem von 2007 bis 2012 die Serie New Kids gedreht wurde. Wobei es sich darin um fünf Typen dreht, die sehr vulgär und prollig daherkommen. Während meines Aufenthalts habe ich den Imbiss besucht, der oft Schauplatz der Serie gewesen ist. Im Laufe der Zeit hat jedoch der alte Besitzer aufgehört und der Nachfolger hat ein völlig neues Gebäude an der Stelle gebaut. Es erinnern lediglich einige Bilder im Innenraum an die Serie und den Drehort.
Das nächste Ziel wird in den nächsten Tagen Eindhoven sein, worüber ich dann weiter nach Süden, nach Belgien laufe werde.

Kräftiger Wind und Regen
06.10.2021
An diesem Tag bin ich nahe Mill in einem ausgedienten Kaninchenstall aufgewacht. Der Wind heulte um das Haus, die Bäume bogen sich unter den Böen und der Regen peitschte gegen die Fenster. Deswegen habe ich mich zu einer Pause entschieden. Dass ich das womöglich nicht jedes Mal machen kann, ist mir auch klar.
Ich habe die Zeit genutzt und habe mich im Schlafsack eingemummelt auf den Stuhl gesetzt und meinen Papierkram, den ich ohne Internet bewerkstelligen kann, aufgearbeitet. Am morgigen Tag soll es dann weitergehen. Am Freitag sollte ich dann mein nächstes größeres Zwischenziel erreichen. Welches das ist? Das verrate ich euch noch.

Leichte Blessuren
30.09.2021 bis 04.10.2021
Schon auf dem Weg zu meinem letzten Zwischenziel in Deutschland, in Asperden, wo ich mit Lotte in einer Gartenhütte nächtigen durfte, ist mir aufgefallen, dass Lotte lahmt. Ich selber habe mir eine ganz leichte Erkältung eingefangen. Wie? Das kann ich mir selber nicht erklären. Wie dem auch sei.
Zum Dank meiner Gastgeber durften wir bis heute bleiben und hätten womöglich auch länger bleiben können. Ich möchte jedoch weiter. Lotte fängt auch wieder an zu fordern. Ewig im Bett liegen ist halt nichts für sie.
Und nachdem ich am Samstag das letzte Paket von zu Hause mit Winterklamotten erhalten habe, steht einer Weiterreise auch nichts im Weg.
Dadurch, dass jetzt die kalte und dunkle Jahreszeit vor der Tür steht, werde ich vermehrt auf Bauernhöfen Unterschlupf suchen. Werde versuchen meinen Aufenthalt mit kleinen Gegenleistungen zu »bezahlen«. Auch werde ich mich nochmal eine volle Woche irgendwo einbringen. Wo, weiß ich noch nicht. Ob ich wirklich einen WWOOF-Hof besuche oder es einfach so auf einem Hof versuche, werde ich spontan entscheiden.
Mehr zum Ende des Monats Oktober werde ich in der Eifel final einen Fuß auf deutschen Boden setzen, wenn ich ein letztes Mal Bekannte besuche. Ansonsten stehen jetzt vorerst unsere Nachbarländer Niederlande und Balgien im Fokus. Ich bin wirklich gespannt.

Die Zeit in Deutschland schwindet
29.09.2021
Heute haben Lotte und ich bei regnerischen Wetter ein letztes Mal des Rhein gequert. Derzeit befinden wir uns in Xanten und laufen Morgen an Goch vorbei. Ob ich nun wirklich am 01.10. oder doch erst am 02.10. die niederländische Grenze passiere, weiß ich noch nicht genau. Ich möchte Lotte eigentlich noch mal einen Ruhetag gewähren.

Regen hat sich angekündigt
26.09.2021
Nach längerer Zeit habe ich mal wieder nach einer überdachten Schlafmöglichkeit gefragt. Eine kleine Gartenlaube in dem Örtchen Freiheit gewährt mir dieses.
Mein Weg führte mich heute von Datteln am Wesel-Datteln-Kanal bis nördlich von Marl. Bis zur niederländischen Grenze sind es noch knapp 90 Kilometer.

Eine schwere Geburt
24.09.2021
Meine Pause hat ganze drei Tage länger gedauert. Ich wollte unbedingt das Video von und über die Caldis Farm fertigbekommen. Das ist mir in der Nacht dann auch endlich gelungen.
Am morgigen Tag soll es dann langsam aber sicher Richtung Niederlande gehen. Dafür werde ich die Kanalwege zum Beispiel am Datteln-Hamm-Kanal nutzen. Anfänglich war der Gedanke zwar dem Lippe-Radweg zu folgen. Das habe ich aber verworfen. Morgen geht es jedenfalls wieder auf die Straße. Ich danke meinem Gastgeber Dirk, dass er mich ganze drei Tage länger ausgehalten hat.

Alles ruhig
19.09.2021
Ich krabbel an diesem Tag spät aus meinem Zelt. Eigentlich leichtsinnig. Heute ist Spieltag. Um mich herum tobt das Leben. Wie Ameisen wuseln die Leute umher und bereiten alles für die anreisenden Fanmassen vor. Was mich jetzt überrascht, dass ich völlig ignoriert werde. Selbst die Polizei hat kein Auge für mich. Ich meine, ich will mich nicht beschweren und bin dankbar. Ich habe aber unterbewusst mit Fragen gerechnet. Dem ist nicht so. Also habe ich mir noch die Zeit genommen und ausgiebig im Schatten des Stadions gefrühstückt, ehe ich alles gepackt habe und gegangen bin.

Ich Bergkamen, Stadtteil Oberaden werde ich dann von Dirk empfangen. Es hat mal eine intensive Freundschaft zwischen Oberaden und Grünendeich gegeben. Das ist jedoch in den letzten Jahren ziemlich eingeschlafen. Vereinzelt gibt es aber noch Kontakt. So kann ich von Glück sagen, dass ich zwei Tage mit Lotte hier pausieren kann. Ich muss einige Dinge beschaffen oder beschaffen lassen. Der Herbst und Winter steht vor der Tür. Eine völlig neue Herausforderung.

Dortmund! Ich bin in Dortmund!
18.09.2021
Es ist Kaffeezeit und ich kann zum ersten Mal die gelben Pylone sehen, welche die Dachkonstruktion des Stadions halten. Es kribbelt in mir. Ich grinse über beide Ohren. Ich bin in Dortmund und das Ziel für heute ist nur noch wenige Minuten entfernt. Bezogen auf das Gründungsjahr von 1909 bin ich mit dem 18.09. einen Tag zu früh und auf die erlaufenen Kilometer von gut 1987 einige zu viel. Wenn das auch noch alles gepasst hätte, wäre ich womöglich völlig ausgeflippt. Gut, ich habe darauf jetzt überhaupt nicht geachtet. Mir ist es nur in den Sinn gekommen, als ich das Gelände final betrete. Ich bin nach Dortmund gelaufen.

Nun stehe ich also tief in der Stadt und muss mir einen Schlafplatz suchen. Über Anfragen im Internet hat sich nichts ergeben. Ich entdecke zwei Camper, die unweit auf einem Parkplatz stehen. Kurz gefragt, ob die sich einfach so hier hingestellt haben. Das wird bejaht. Also suche ich mir eine ebene Grünfläche unweit entfernt und stelle mein Zelt auf.

Große Enttäuschung im Norden von Wuppertal
17.09.2021
Als ich mich in den letzten Tagen mit dem Weg von Mönchengladbach nach Dortmund auseinandergesetzt habe, bin ich auf der Karte nördlich von Wuppertal auf das Örtchen „Bratwurst“ aufmerksam geworden. Das willst du sehen. Da will ich durch! Ein Ortsschild, wo tatsächlich Bratwurst drauf steht. Also bin ich mit Lotte losmarschiert. Aber als ich dort angekommen bin, konnte ich kein Ortsschild finden. Somit ist die Enttäuschung doch recht groß, dass mit ein Foto davon verwehrt geblieben ist.

Dortmund selber ist in etwa noch vierzig Kilometer entfernt. Ich könnte es bis Morgenabend schaffen. Nur wo dort dann schlafen? Nochmal so viel Glück, wie ich mitten in Düsseldorf hatte, wäre zu verrückt. Mal schauen, wie ich das mache.

Auf einem Hinterhof in Düsseldorf
15.09.2021
Eigentlich war der Plan am gestrigen Tag bis kurz vor Erkrat zu laufen. Mitten in der Stadt Düsseldorf wurde ich dann von einem Herrn angesprochen, der sich mir später als Andrew vorstellt. Ob ich einen Schlafplatz bräuchte. Nach kurzer Überlegung mit Blick gen wolkenverhangenen Himmel stimme ich zu. So bin ich ihm wenige hundert Meter von meinem absolvieren Weg zurück gefolgt und habe die Nacht im Hinterhof verbracht. Mit seiner Frau Jana haben wir bei angeregter Plauderei den Abend eingeläutet. Das sanfte Prasseln des Regens hat mit später in den Schlaf begleitet.

Heute soll es dann langsam weiter Richtung Erkrat und Bratwurst bei Wuppertal gehen. Mal schauen, wie gut es das Wetter heute mit mir meint.

Nachtrag: Ich bleibe eine zweite Nacht hier in Düsseldorf. Es hat sich gerade so richtig eingeregnet. Andrew hat es mir angeboten. Dann also nicht nass werden. Glück gehabt.

Weiter geht die wilde Fahrt!
13.09.2021
Acht Tage Pause sind zu Ende. Eine Zeit, die ich, aber besonders Lotte gebraucht hat. Wobei, hat sie das wirklich? Seit drei Tagen ist sie wieder wuselig und beginnt zu fordern. Bei mir im Kopf rauscht die Achterbahn. Knappe zweieinhalb Wochen noch, vielleicht etwas mehr. Dann verlasse ich Deutschland und ich werde lange nicht wiederkommen. Die ersten fünf Monate, die Eingewöhnungsphase, habe ich sie genannt, vergingen wie im Flug, aber irgendwie auch nicht. Ich hatte eigentlich immer wenige hundert Kilometer voneinander getrennt einen Hafen, wo ich jemanden kenne. Wo ich Zuflucht finden konnte. Das ist bald vorbei. Das wirklich echte Abenteuer geht dann los. Wie werde ich mich dann schlagen? Die Zeit wird es zeigen.
Jetzt geht es aber vorerst wieder etwas landeinwärts. Dortmund ist das nächste große Ziel. Ich werde unterhalb der Kette aus Großstädten des Ruhrgebietes etwas entlang der Wupper laufen. Den Ort Bratwurst möchte ich dabei unbedingt besuchen. Nach Wixhausen bei Darmstadt noch so ein literarischer Erguss. Ich bin gespannt auf das, was danach dann kommt.

Mütze on Tour Live auf YouTube
10.09.2021
Hallo meine Leser- und Verfolgerschaft
Die heutige Nacht mit eingerechnet sind es noch drei, ehe ich mit Lotte am Montag wieder auf die Straße gehe und weiterlaufe.
Morgen erscheinen zwei weitere Tagesberichte.
Am Sonntag ab 14:00 Uhr werde ich selber auf YouTube noch einmal Live gehen und von bisherigen Erlebtnissen berichten. Werde dabei noch einmal etwas auf den Inhalt vom Video mit der Volksbank Stade-Cuxhaven eG auf Facebook eingehen und vieles mehr.
Ich freue mich auch euch!

Ziel erreicht!
04.09.2021
Einen Tag früher als anfänglich geplant sind wir in Wickrathberg, einem Stadtteil von Mönchengladbach angekommen. Nun machen Lotte und ich nach über einen Monat der Lauferei acht Tage Pause. In der Zeit werden einige kleine Reparaturen anstehen. Lotte selber braucht „TÜV“ (ihre Impfungen) und auch sonst steht viel an.
Am Donnerstag, den 09.09.2021 um 17:00 Uhr könnt ihr auf Facebook das Live-Gespräch mit der Volksbank Stade-Cuxhaven eG miterleben. Wir freuen uns über reichlich Zuschauer!

Weg vom Rhein
02.09.2021
Am 23.08.2021 habe ich das Rheintal bei Mainz erreicht. Zehn Tage später verlasse ich es nun und laufe westlich von Köln langsam Richtung Frechen, das für heute als „In Etwa“ Zwischenstation auserkoren ist. Das bedeutet auch, dass ich mich wieder mehr mit den Autos auf der Straße arrangieren muss …

Weiter, immer weiter
01.09.2021
Von Koblenz aus ging es die letzten zwei Tage unter anderem über Neuwied und Remagen bis nach Bonn. Vom Wetter her möchte ich mich nicht beschweren. Die Wolkendecke hängt dick und tief. Einzelne sanfte Nebelschwaden ziehen durch das Rheintal. Auch der ein und andere Tropfen fällt mal. Das ist aber nicht der Rede wert. Es herrscht ideales Laufwetter. Gegenwärtig kommen Lotte und ich derart gut voran, dass wir Mönchengladbach vielleicht schon am Samstag erreichen. Und wenn es doch erst der Sonntag wird, dann ist das auch noch so …

Jetzt geht es am Rhein entlang Richtung Mönchengladbach
30.08.2021
Den gestrigen Pausentag haben Lotte und ich wirklich genossen. Wir sind bei Bekannten aus unsere Schützengilde untergekommen, die hier hergezogen sind. Aus Trier habe ich Besuch von entfernterer Verwandtschaft erhalten. Nach einigen unterhaltsamen Stunden in einem Eiscafé in der Innenstadt ging es dann wieder zu meiner Herberge.
Heute laufe ich vorerst bis zur Stadt Remagen am östlichen Rheinufer. Da durch die Naturkatastrophe noch Probleme mit dem Weg auf der Westseite sind. Dort, in Remagen werde ich dann die Fähre nehmen und die Uferseite wechseln. Einen Abstecher in die Geschichte von diesem Ort werde ich ganz gewiss machen. War dort im Zweiten Weltkrieg ja einiges geschehen. Um das einmal ganz grob anzureißen. Ich bin gespannt.

Koblenz rückt näher!
27.08.2021
Nachdem Lotte und ich vor zwei Tagen Mainz verlassen haben, konnten wir gestern Bingen am Rhein passieren. Heute laufen wir an Oberwesel vorbei und wenn es gut vorangeht, dann kommen wir heute noch bis Boppard. Dass wir Morgenabend Koblenz erreichen ist absolut realistisch.

Wenn alles glatt geht, bin ich Samstag in Koblenz
25.08.2021
Nachdem ich die Karte mit ihren Wegen entlang des Rheins studiert habe, kann ich sagen, dass ich gute 100 km von Koblenz entfernt bin. Mit einem Tagesschnitt von 25 km ist das in vier Tagen durchaus machbar. Zumal es hier jetzt gerade nicht mehr so sonderlich warm ist. Mal schauen, wie es am heutigen Tag vorwärtsgeht.

Wir haben Mainz erreicht!
23.08.2021
Nachdem Lotte und ich am gestrigen Tag über 30 km gelaufen, und von Messel bis hinter Nauheim gekommen sind, ist die heutige Etappe kürzer ausgefallen. Der anfängliche Plan war eigentlich an Mainz noch vorbei zu laufen. Nun habe ich Obdach bei einem ehemaligen Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Assel bekommen. Jetzt bleiben Lotte und ich sogar bis Mittwoch. Nach vier Etappen braucht der Hund mal wieder eine längere Pause.

Angesprochen worden und geblieben
22.08.2021
Gestern war streckentechnisch kein wirklich guter Tag. Erst bin ich nicht in Bewegung gekommen, was auch daran lag, dass ich mein Zelt mal wieder komplett trocken haben wollte. Dann ist es wärmer geworden, als erwartet. So war es über knapp sieben Kilometer hinweg mehr ein Geschleppe, das in Messel bereits wieder sein Ende fand. Dort lernte ich Volker kennen. Man plauderte und tratschte. Und ehe ich mich versah, war ein Weiterlaufen ziemlich sinnfrei geworden. Also bin ich dort geblieben und habe die Nacht im Garten verbracht. Heute geht es dann langsam weiter Richtung Mainz.

So geht es weiter
20.08.2021
Nach zwei Nächten in Niedernberg geht es am heutigen Tag weiter Richtung Rheintal. Als grobes Ziel habe ich Eppertshausen ausgeguckt. Wenn Lust, Laune und Wetter mitspielen, mache ich vielleicht noch ein paar Kilometer extra. Das entscheide ich aber spontan.

Besuch aus Fulda und mehr
19.08.2021
Nach über drei Monaten habe ich Melanie wiedergetroffen, der ich während meiner fünften Etappe auf dem Weg nach Artlenburg begegnet bin.
Darüber hinaus hat mich die Nachricht erreicht, dass Neil wieder auf der Straße ist. Ich durfte Neil 2018 kennenlernen, als ich mit dem Fahrrad vom Schützenfest auf der Nordseeinsel Wangerooge heimfuhr. Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen.
Er setzt zwar nicht seine Weltreise fort, aber er wird eine Europatour machen. Sein Weg führt auch durch Deutschland. Wenn ihr ihn seht, dann plaudert doch ein Weilchen mit ihm.
Vielleicht klappt es sogar, dass sich unsere Wege kreuzen. Dafür muss ich aber etwas zusehen und weiter gen Nordwesten kommen. Die Zukunft wird es zeigen. Ich wünsche Neil auf seiner Radreise alles nötige Glück, was für solch ein Vorhaben von Nöten ist!

Der Spessart liegt hinter mir
18.08.2021
Das habe ich mir schwieriger vorgestellt. Man kann sagen, dass ich ausnahmslos über Talstraßen durch den Spessart gelangt bin. Alle Steigungen, die ich zu bezwingen hatte, waren nicht die Herausforderung. Da war es im Erzgebirger und Bayerischen Wald schwieriger. Wie dem auch sei. Vor mir liegt das Maintal, dass ich nun südlich von Frankfurt durchlaufen werde, um in das Rheintal zu gelangen.

Doch pausiert
17.08.2021
Nachdem ich am Sonntag das Dörfchen Windheim erreicht habe, war ich nach drei Tagen mit Temperaturen um und bei 30 °C körperlich durch. Besonders aber wollte ich Lotte eine Pause gönnen. Und nachdem ich erfahren habe, dass im weiteren Verlauf vom Hafenlohrtal nicht mehr viel kommt, mich dazu entschieden für zwei Nächte in Windheim zu bleiben. Dort hätte ich zwar auf einen Zeltplatz gehen können, habe mich aber für den Landgasthof entschieden und nach über einem Monat mal wieder eine bezahlte Unterkunft.

Ich rechne gegenwärtig damit, dass ich den Main in zwei Etappen ein letztes Mal kreuze und dann von Niedernberg südlich von Aschaffenburg gelegen südlich an Frankfurt vorbei einmal quer durch das Main- und Rheintal Richtung Rüsselsheim laufen werde.

Den Spessart vor der Brust
15.08.2021
Nachdem ich am Donnerstag einen unterhaltsamen Abend mit den „Durnschuhdötern“ verbringen durfte, bin ich am Freitag über das Werntal bin nach Marbach gekommen. Dort habe ich den Abend durch Zufall mit der örtlichen Feuerwehr verbracht.
Gestern bin ich dann über Zellingen, wo ich mich mit Familienmitgliedern getroffen habe, bis nach Billingshausen gelaufen. Über diesen Besuch habe ich mich sehr gefreut. Es war eine gesprächsgeladene Zeit im Biergarten.

In Billingshausen selber habe ich gehofft diesen heutigen Tag aussitzen zu können. Da die Temperaturen hier vor Ort gerade nicht wirklich angenehm zum Laufen sind. Leider durfte ich keine zweite Nacht auf dem kühlen Heuboden verbringen, da man mich den Tag über nicht alleine auf dem Hof lassen wollte.
Heutiges Ziel wird entweder Marktheidenfeld oder Hafenlohr sein, ehe Lotte und ich Morgen über den Hafenlohrtalradweg tief in den Spessart vordringen werden.

Auch schon ein Jahr in der Vergangenheit
13.08.2021
Schon verrückt. Heute vor einem Jahr habe ich meine Wanderung von Norden nach Süden mittig durch Deutschland beendet. In 29 Etappen bin ich damals über 740 Kilometer gelaufen. Wer einmal in den alten Geschichten stöbern möchte, der kann das hier tun.

Potenzieller Besuch aus der Heimat
12.08.2021
Am morgigen Nachmittag wird mich eine Nachricht erreichen, ob ich Besuch aus der Heimat bekomme. Ob die Veranstaltung, welche man besuchen möchte, stattfindet. Darüber entscheidet sich, ob man fährt. Wenn man fährt, bekomme ich Besuch. Da ich mich über diesen Besuch wirklich freuen würde, war ich »gezwungen« etwas zu trödeln. Damit die Entfernung zwischen Sulzdorf an der Lederhecke (ja, verrückt, es ist der Ort, wo ich letztes Jahr einmal im Garten zelten durfte), also Sulzdorf an der Lederhecke und dem Ort, wo ich dann am Abend sein werde, nicht zu groß ist. Mein angepeilter Zielort wird Thüngen sein.

Ich kürze ab
11.08.2021
Nach einigen Überlegungen und Gesprächen mit der regionalen Bevölkerung habe ich mich dazu entschlossen Schweinfurt auszulassen und über Gochsheim und Bergrheinfeld abzukürzen.

Heute soll es wirklich weitergehen.
10.08.2021
Schweinfurt ist knappe 35 km entfernt. Frankfurt mit einigen Flusswindungen an die 200 km. Mal schauen, wie weit ich in den nächsten Tagen mit Lotte komme. Mal schauen, wie sich die Wetterlage entwickelt.

Schon wieder einen Tag länger pausiert.
09.08.2021
An diesem Tag wollte ich mit Lotte eigentlich schon auf dem Weg Richtung Schweinfurt sein. Da die Motivation aber nicht besonders hoch war und ich wirklich mal wieder mehr schreiben wollte und musste habe ich mit zu einen weiteren Tag der Ruhe entschieden.

2 Comments »

  1. Hey,
    richtig cool was du machst. Wow.
    Wir sind uns heute kurz über den Weg gelaufen zwischen Obertheres und Untertheres (nach dem Edeka Supermarkt) Wir hatten einen kleinen braunen Hund dabei 🙂
    Noch eine gute Reise, dir und Lotte 🙂
    Ich schaue bestimmt öfter mal auf deinem Blog vorbei

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: