Einen Monat danach …
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20.05.2017
Knappe vier Wochen sind nun seit meiner Heimkehr vergangen. Die Behördengänge sind nahezu abgeschlossen. Der Hund hat wieder die alten Flausen im Kopf. Und der Arbeitsalltag hat mich wieder eingeholt.
Diesen Samstag jedoch werde ich mein Fahrrad wieder herausholen. Ein Lieferant in Hamburg hat Tag der offenen Tür. Das Wetter heute ist herrlich. Warum nicht der Erinnerung wegen einen kleinen Abschnitt deiner ersten Etappe fahren? Ohne Hund und Anhänger dieses Mal. Lotte habe ich früh morgens auf eine kurze Runde mitgenommen. Nun bin ich alleine unterwegs.
Schon die ersten Kilometer hinterm Deich entlang Richtung Jork lösen einen kleinen Schauer aus. Sofort schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf. So fühlte sich der damalige Aufbruch also an. Es fühlt sich an, als sei es gestern gewesen. So ganz ohne Gepäck und Hund sause ich Richtung Finkenwerder. Rauf auf die Fähre und rüber zu den Landungsbrücken.
Das Navi, das mich hier schon zur Weißglut gebracht hat, brauche ich nicht mehr. Zielsicher finde ich den alten Weg wieder. An der Speicherstadt entland. Hinter dem Hamburger Großmarkt dem Wasserlauf folgen. Den schmalen Weg unterhalb der Elbbrücken hindurch.
Als ich in der Billstraße ankomme, habe ich knapp zweiunddreißig Kilometer auf dem Tacho. Das lief doch gut. Also rauf aufs Firmengelände und unter die Leute gemischt. Knappe zwei Stunden später sitze ich wieder im Sattel. Gleich wieder nach Hause? Das Wetter ist viel zu gut. Du wolltest immer mal bis zur Zollenspieker-Fähre. Außerdem ist da in Allermöhe die eine Wirtschaft, wo es dir so gefallen hat. Also los. Genieße den Tag, den Sonnenschein und lass die Seele einfach baumeln.
Wie schön wäre es, wenn du jetzt nicht umdrehen müsstest. Wenn du wie damals einfach weiter fahren könntest. Dein Vater wird dich erschießen. Immerhin bist du auf der anderen Seite noch nie geradelt. Somit siehst du ja etwas Neues. In Harburg ist den Tag ein Straßenfest. Quasi der Schlagermove als Lightversion. Langsam schiebe ich meinen Esel durch die Menschenmenge.
Am Ende kommen über einhundert Kilometer zusammen. Ein schmerzender Hintern und nicht nur ein melancholischer Gedanke.

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