Einmal überall … naja, fast.
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18.08.2018
Lange habe ich die letzten Tage überlegt. Die Tour, über die ich berichten möchte, liegt nun schon weit, weit, weit in der Vergangenheit. Ich habe sie im August gemacht, um ehrlich zu sein. Ich habe sie genossen. Ich habe viele alte Bekannte wieder getroffen. So manchen Ort gesehen, neue Wege beradelt und das alles an einem Tag. Also, zurück in die Vergangenheit. Zurück zum August dieses Jahres. Einem Samstag, um genau zu sein. Los geht’s!
Die Motivation am heutigen Tag lässt echt zu wünschen übrig. Die Radtour nach Wacken, sprich, die knapp hundertvierzig Kilometer zwicken noch immer leicht in den Beinen. Es war ja auch erst vorgestern. Zwei Tage habe ich noch, ehe ich wieder in der Werkstatt stehen muss. Eigentlich müsste das Motivation genug sein, dass ich mich aufraffe. Aber irgendwie will das nicht so, wie ich möchte. Erst zur Kaffeezeit bezwinge ich den inneren Schweinehund endlich. Bei dem, was ich eigentlich geplant hatte, wird es wirklich knapp mit der Zeit. Mach erst einmal drauf los, denke ich. Schau, wie weit du kommst. Die Route ändern kann man immer. Und wer weiß? Vielleicht gelingt dir ja doch die ganze Runde.
So geht es in den Sattel. Ab hinter den Elbdeich und am Außendeich entlang in Richtung Stade. Nach gut fünf Kilometern ist aber unerwartet Schluss. Auf dem Spielplatz vor dem Freibad ist reges Leben. Der Duft von Bratwurst steigt mir in die Nase. Wenn das man nicht die unterschwellige Aufforderung zu einer Pause ist. Also der Drahtesel abgestellt und das Treiben hier etwas aus der Nähe betrachtet. Es wird ein Klettergerüst eingeweiht. Dafür so ein Tamtam? Es sind Sportler vor Ort, die mit musikalischer Untermalung daran herumturnen. An der Stelle bin ich ja dezent ignorant. Nicht falsch verstehen. Ich bewunder Menschen, die Derartiges leisten können. Parkoursläufer zum Beispiel. Wahnsinn, was die leisten können. Aber für ein Gerüst für Kinder solch ein Brimborium? Das finde ich etwas dick aufgetragen. Aber das ist nur meine Meinung. Anders betrachtet: Würde es diese Darbietung nicht geben, hätte ich jetzt wohlmöglich keine Bratwurst bekommen. Für das leibliche Wohl sorgt die örtliche Feuerwehr. Die Jungs und Mädels unterstützt man natürlich gerne.

Schließlich geht es weiter. Vorbei an Stade, ab nach Bützfleth. Dorthin, wo ich vergangen Donnerstag einen Schnaps aufgeschwatzt bekommen habe. Okay, die Gegenwehr meinerseits war auch äußerst erbärmlich. Hier treffe ich den Thomas wieder. Mit seiner Clique voll im Element, wenn ich das so behaupten darf. So sitze ich eine Weile zwischen ihnen und schaue dem Treiben zu. Gebe hier und da mal eine blöde Bemerkung von mir. Nur eines stört mich. Es werden keine Getränke ich ›großen‹ Gläsern ausgeschenkt. Zumindest keine Softgetränke. Bier? Könnte ich, übertrieben betrachtet, in einem Pitcher bekommen. Limo? In einem Glas, das nach einmal Einatmen leer ist.
Nach gut einer Stunde verabschiede ich mich wieder. Ich habe noch weitere Ziele auf dem Zettel. So geht es über Wirtschaftswege zurück nach Stade. Von dort nach Dollern. Dort hat die nächste Organisation eine Feierlichkeit. Nachdem ich zuerst bei einer Feuerwehr und dann bei einem Schützenverein war, ist jetzt wieder eine Feuerwehr an der Reihe. Die Feuerwehr Dollern hat ihr öffentliches Grillfest. Es herrscht hier wirklich belebtes Treiben. Kinder lachen und quietschen vor Vergnügen. Rennen und Toben über die angrenzende Grünfläche. Die Erwachsenen, die buntgemischt, was das Alter betrifft, da sitzen und einige schöne Momente miteinander verbringen. Die Sonne steht schon sehr tief. Und ich bin stark am Überlegen, ob ich wirklich noch nach Harsefeld radel. Wieder zu einem Schützenfest. Oder on ich abkürze und direkt nach Ladekop düse. Was dort ist? Schützenfest! Nach der Feuerwehr Dollern ist wieder ein Schützenfest an der Reihe. So verabschiede ich mich von dort, mit dem schönen Gedanken, dass ich mal wieder einigen Leuten begegnet bin, die ich lange nicht gesehen habe.
Unterwegs fällt dann die Entscheidung. Ich streiche Harsefeld von der Tourroute. Es würde zu spät werden. Was nicht das übermäßige Problem wäre. Ich kann ja am nächsten Tag ausschlafen. Aber, nein. Auf Richtung Horneburg und dann querfeldein über die Äcker nach Ladekop. Es reicht für heute. Ich habe dann viel gesehen. Bin vielen Menschen begegnet. Sei damit zufrieden, denke ich so im Stillen. Zwischendrin noch kurz gestoppt und ein Bild von einem Schwanenpaar gemacht. In Ladekop selber pausiere ich dann eine weitere Stunde. Der ein oder andere versucht mich dann doch für die Zeltfete zu motivieren. Was ich jedoch dankend ablehne. Als dann das erste Mallorca-Gröl-Lied an mein Ohr dringt, ist das schließlich mein Startschuss zur Heimfahrt.
Fahrstrecke: 64,26 km
Höhenmeter: 132 m
Zeit: 4:06 h
D.-geschw.: 15,82 km/h
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