Vom Elberadweg auf den Havelradweg
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30.03.2017
Kurz vor sieben Uhr in der Früh reißt es mich aus den Federn. Ich habe sogar den Wecker geschlagen, der eigentlich erst eine Viertelsunde später Rabatz machen soll. Eilig werden die Sachen gepackt. Gongschlag halb neun bin ich doch tatsächlich fertig. Ich hätte sooo Strecke schaffen können. Leider ist das Rad kaputt. Also auf zum Fahrradhändler im acht Kilometer entfernten Wittenberge.
Nur wie da jetzt hinkommen? Ich habe Glück, dass mich der Wirt vom Landgasthof Schmidt samt Drahtesel schnell in die Stadt fährt. Keine halbe Stunde später ist alles repariert. Nun die Strecke ohne Gepäck eilig wieder zurück gefahren. Fahrrad beladen und dann die eigentlich Tour fortgesetzt. Aber nicht ohne Mittagessen. Also gönne ich mir im Landgasthof noch eine doppelte Portion der heute angebotenen Wirsingkohlrouladen.
Um viertel vor eins geht es schließlich wirklich los. Den gleichen Weg zurück nach Wittenberge. Dieses Mal mit Gepäck. Hinter der Stadt führt mich das Navi wieder mal auf einen unbefestigten Feldweg. Der Untergrund ist fest, aber von diversen Schlaglöchern versetzt. Direkt daneben läuft eine Bahntrasse entlang, auf der mit in dieser Zeit zwei riesige Güterzüge entgegen kommen. Doch ich machte mir viel mehr Gedanken über meine Reifen. Ich mit dem gerade reparierten Fahrrad über die Buckelpiste. Zum Glück sind es keine drei Kilometer auf diesem Geläuf. Nachdem ich wieder Asphalt unter den Rädern habe, komme ich wie am Vortag auf ein recht hohes Tempo. Dank Rückenwind und einem flunderplatten Land.
Die Straße hier erinnert mich bedingt an die Straße vom Vortag, wo mir weit und breit niemand begegnet ist. Nur heute ist hier der Unterschied, dass auf diesen schmalen Wegen ein reges Treiben herrscht. Selbst Linienbusse überholen mich oder kommen mir entgegen.
Zwischendrin ruft mein Vater an und möchte wissen, ob das mit dem Fahrrad alles geklappt hat und wo ich mein heutiges Tagesziel gelegt habe. Angepeilt ist Sandau an der Elbe und dann wie Körper und Laune noch bereit sind weiter zu gehen. Von ihm bekomme ich den Tipp, dass ich mir Havelberg ansehen möge, weil es eine schöne Stadt sein soll. Also Ziel von Sandau zu Havelberg geändert. Auf dem Weg dorthin begegnen mir zum aller ersten Mal leichte Steigungen und Gefälle. Eine völlig neue Erfahrung mit Gepäck bergauf zu fahren. Also, über einen längeren Zeitraum. Über eine längere Strecke.

Als ich Havelberg schließlich erreicht ist die Uhr schon sechs. Für viel Gucken bleibt wenig Zeit. Zumal ich eigentlich von etwas schaffen möchte. An der Havelbrücke entdecke ich dann aber einen Biergarten, der mein Streben durchkreuzt. Im ersten Moment. Das Ding hat nämlich geschlossen. Da heißt es: Weiter gefahren. Auf dem Straßenschild hinter der Havelbrücke komme ich erneut zum Stehen. Rhinow oder doch Sandau? Rhinow sagt mir auch etwas. Schnell in die grobe Tourplanung geschaut. Rhinow habe ich als nächstes Ziel nach Sandau angegeben. Aber wenn ich jetzt gerade aus nach und nicht … es wäre viel länger. Ich lasse Sandau aus und biege gleich nach links, um weiter Richtung Rhinow zu fahren. Somit verlasse ich die Elbewege und wechsel auf die Havelwege.
Auf Mitte der Strecke Havelberg/Jederitz entdecke ich einen hölzernen Unterstand mit Tisch und Bänke. Etwas essen wäre jetzt gut. Wenn der Biergarten schon zu hat. Die letzten Kilometer meiner heutigen Etappe führen mich schlussendlich nach Kuhlhausen. Dort finde ich bei der Familie Janecko ein Zimmer.
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