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Ich bin da! Ich Bin Da! ICH BIN DA!!!

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13.04.2017

Der Körper ist fertig. Er ist völlig auf. Die Motivation mich aus dem Bett zu schälen ist nahe null. Aber ich muss weiter. Die letzten siebzehn, achtzehn Kilometer. Wenn ich die hinter mich gebracht habe, dann werden die Beine hochgelegt. Eigentlich wollte ich am Vortag bereits ankommen, mein unfreiwilliger Umweg machten mir einen Strich durch die Rechnung.

Bevor ich weiter fahren kann muss aber nochmal nach Happurg zurück. Meine Reisekasse ist zur Neige gegangen. Das Zimmer muss noch bezahlt werden. Also mit dem nackten Fahrrad ins Tal zurück. Den Hund kann ich ohne Bedenken im Zimmer lassen. Lotte ist mindestens genauso platt, wie ich es bin. Sie wird nicht die Bude zusammen bellen, weil ich weg bin.

Hin und wieder war es ein Problem, wegen ihrer Verlustängste. Obwohl sie mittlerweile eigentlich wissen müsste, dass ich stets zurück komme. Müdigkeit und Leistungsknick zum Glück liegt sie einfach nur auf ihrem Kissen und blinzelt mich müde an.

Nachdem alles geregelt ist, setze ich mich in den frühen Mittagstunden in Bewegung. Den Schupfer-Berg hinauf. Auf halber Strecke muss ich dann die Regenklamotten rausholen. Ein Gemisch aus Regen und Hagel prasselt auf mich nieder. Lotte, im Anhänger gibt mir zu verstehen, dass sie das Wetter blöd findet. Die und Wasser. Als ob sie bei Kontakt augenblicklich schmelzen würde. Das muss so ein Mädchending sein. Oder?

Nachdem ich die Ortschaft Schupf hinter mir gelassen habe muss ich noch den Deinschwanger- und den Litzloher-Berg überwinden. Die sind beide nicht sonderlich hoch, aber ihre Anstiege sind für ein Fahrad, selbst ohne Gepäck echt ätzend zu befahren. So benötige ich für die heutige Etappe noch einmal drei Stunden.

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Das große Zwischenziel!

In Litzlohe breitet sich ein breites Grinsen über meinem Gesicht aus. Diese letzten fünf Kilometer werde ich keine Pedale mehr treten müssen. Es geht bis nach Pilsach nur noch bergab. Demnach beginnt die Ruhephase bereits jetzt. Mit einem triumphalen Gefühl geht es ins Pilsachtal. Ich habe bis jetzt irgendwas zwischen acht- und neunhundert Kilometer bewältigt.

Als ich das pilsacher Ortsschild passiere platzt es aus mir heraus. Ich freue mich wie ein kleines Kind und rufe durch die Straßen, dass ich da sei. Ich fahre Slalom auf der Hauptstraße. Habe ein Kribbeln im Bauch. Es ist einfach nur irre! Aus dem Alten Land über den Osten der Republik, die Tschechei bis nach Bayern runter. Ich bin da!

Während der Ostertage selbst habe ich eine neue Lieblingsbeschäftigung. Schlafen. Karfreitag und Ostersamstag rühre ich das Fahrrad überhaupt nicht an. Erst am Ostersonntag gönne ich mir den Spaß, dass ich mit dem Drahtesel bis nach Neumarkt reinfahre und dem »Oberen Ganslkeller« einen Besuch abstatte. Dort gönne ich mir … ein Schäuferl mit Knödel. Es fühlt sich so unwirklich an. Ich bin hier schon Hunderte Male mit dem Auto lang, doch noch nie mit dem Fahrrad.

Darüber hinaus muss eich mein Gefährt reparieren, weil wieder eine Speiche am Hinterrad gebrochen ist. An die Nadja, die mir meine Klamotten gewaschen hat, nochmal ein riesen Dankeschön! Für die Marabou-Schoklade von der Andrea ebenso! Ich war schon unzählige Male hier, doch noch nie mit dem Fahrrad.

So lege ich drei Tage die Beine hoch. Am Ostermontag soll dann langsam die Heimreise beginnen …

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