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Was tun, was tun, was tun … ?

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29.06.2018

Es war, als ich mit dem Schreiben angefangen habe. Noch nicht mit dem Gedanken, dass ich mal einen Blog haben würde. Es ging um eine Geschichte. Und als Anfänger, man beschreibt seinen Hauptcharakter gleich in den ersten Sätzen bis zum Haaransatz hin. Ob er eine gepunktete Unterhose an hat, oder nicht. Man hat mich damals bei Seite genommen und darauf hingewiesen, dass ich all diese Facetten doch weiter aufstreuen muss. Sonst klingt es wie eine Einkaufsliste. Und heute? Kommt eine weitere Facette zu meiner Person dazu. Hatten wir das Schützenwesen und die Feuerwehr bereits angesprochen, kommt heute die Musik dazu. Aber dazu später mehr.

»Dich trifft man auch überall an, oder?« Eine Frage, die ich schon häufiger gehört habe. Gerade wenn es die Wochenenden sind, wo sich rings um einen herum die Verabstaltungen ballen. Da ich zumeißt alleine unterwegs bin, genieße ich die Freiheit auch überall mal aufschlagen zu können. Was nicht das Problem ist, wenn es direkt in den Nachbarorten, oder Nachbargemeinden stattfindet. Wenn die eine Veranstaltung aber über sechshundert Kilometer weg ist, bekomme ich dezente Schnappatmung. Nicht immer, gebe ich zu, aber dieses Wochenende ist das der Fall.

Da ist in Horneburg das Schützenfest. Als ehemaliges Mitglied des dortigen Musikzuges ist das gelinde gesagt ein »Muss«, dort hinzugehen. Auch weil am sich Freitag die Ehemaligen noch einmal zusammenraufen und selbst aufspielen. Da an der Stelle dann auch jeder gebraucht wird, der gerade Zeit hat, fällt hier die Diskussion schon mal weg ob hinfahren oder nicht. Ganz klar: JA!

Abe was mache ich die beiden anderen Tage? Ich könnte nach Bayern fahren. In Pilsach ist das Kirchweihfest. Und ich war schon ewig nicht mehr auf dem Fest. Ansonsten ist am Sonntag eine große Oldtimershow. Auch das ist nicht zu vernachlässigen. Sicher bin/war ich jetzt nie der Typ, der groß zu solchen Treffen gefahren ist. Warum jetzt die Meinungsänderung? Ich soll im nächsten Jahr bei einem Kumpel den Trauzeugen spielen. Da wäre es vielleicht nicht falsch schon einmal lose den Markt zu sondieren, welches Fahrzeug potenziell als Brautwagen fungieren könnte. Und wenn diese sich dann auch noch an einem Tag auf einem Haufen ballen, wäre es sicher dumm, dieses nicht wahr zunehmen. Vor allem steht man vor diesen Gefährten. Kann sich reinsetzen. Mit dem Halter direkt quatschen und muss nicht auf Bilder im Internet zurückgreifen.

Aber bevor ich mir über diese beiden potenziellen Ziele den Kopf zerbreche, sitze ich im Sattel und radel Richtung Horneburg. Das Wetter ist einfach viel zu gut, als das ich mit dem Auto fahre. Darüberhinaus kann ich dann ein Bierchen schlürfen. Des Weiteren bin ich ohnehin stolz wie Bolle. Habe ich es im Juni fast geschafft ausschließlich mit dem Fahrrad meine Ziele zu erreichen. Autofahren auf der Arbeit nicht eingerechnet. So bin ich privat mit meiner kleinen Cola-Kiste gerade einmal hundertzwanzig Kilometer gefahren. Die übrigen fünfhundert sind mit dem Fahrrad zusammen gekommen. Aber Eigenlob stinkt. Habe ich auch schon einmal geschrieben, glaube ich.

So gondel ich bei herrlichstem Wetter über die schmalen Straßen von Guderhandviertel. Links der Lühedeich, rechts die teils sehr alten Bauernhäuser mit ihren Reetdächern und dem Gefach aus roten Ziegeln und weißen Balken. Dazu säuselt der Wind durch das Geäst der Bäume. Es ist warm, aber noch angenehm warm.

Endlich nehmen wir Aufstellung. Von hier kann man bereits ausgelassene Atmosphäre des Königsempfang aufschnappen. Dann schnellt der Tambourstab in die Höhe und endlich heißt es »Le Krawall«! Die Pauke paukt. Die Becken scheppern. Die Trommeln wirbeln. Die Flöten piepen. Einmal im Jahr die alten Kamellen wieder in Erinnerung rufen und alles reinwerfen in die Wagschale. Ein Musikästhet würde jetzt sagen: »Nicht schön, aber laut.« Aber schlussendlich geht es nur darum. Man kann es irgendwie mit den Malle-Gröhl-Liedern gleichsetzen. Die sind auch nicht schön. Bei weitem nicht! Es ist halt das, was der Feierwütige verlangt. Seichte Unterhaltung. Hirn ausschalten, Bier in Hals, Text mit grölen. Und schließlich kommt dann irgendwann die innere Stimme: »Sie haben ihr Ziel erreicht.« Wenn die Stimme in dem Moment noch zu einem sprechen kann …

Erst nach Mitternacht schaffe ich den Absprung. Es liegt schon einige Zeit dazwischen, seit wir alten Haudegen das Zelt ein letztes Mal mit »Rosamunde« und ihren Freundinnen zum Kochen gebracht haben. Aber ich muss los. Rein in den Sattel. Zwischen mir und meinem Bett liegen noch zehn Kilometer. Außerdem habe ich noch eine Schlacht zu schlagen. Ein Kampf der Entscheidungen: Was mache ich die übrigen Tage? Nach Bayern aufbrechen? Jetzt? Ich darf kein Auto mehr fahren. Wenn dann erst in den frühen Morgenstunden. Oder doch zum Oldtimertreffen?

Halten wir mal das Pro und Contra gegen einander. Bayern: Die Autofahrt. Zumindest der Abschnitt durch den Harz und später hinter Ilmenau durch den Thüringer Wald. Besonders der Teil der Reise lässt die Glückshormone bei mir sprudeln. Dieses, ich will es mal Dreieck nennen, zwischen den Städten Ilmenau, Eisfeld und Sonneberg. Die schmalen Straßen durch die schlanken Täler. Die kleinen Orte Goldistal oder Einsiedel. Die Häuser mit den Schieferbeschlägen an der Fassade. Das rauf und runter, das links um die enge Kurve, das rechts herum. Dort umher zucruisen, es macht einfach nur irre Spaß. Verkehr ist in dem Bereich so gut wie keiner. Alle anderen schlagen und prügeln sich auf den Autobahnen.

Dann das Pegnitztal. Ich bin da schon soooo oft durchgefahren. Ich kann es immer wieder tun. Auch hier ist das gleiche Bild. Die Straße gehört dir, weil alle auf der Autobahn sind. Und dann natürlich die Leute in Pilsach, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Immerhin hat es Jahre gegeben, in denen ich fünf und mehr Mals in den Süden gefahren bin. Das hat sich ins Gegenteil gekehrt.

Aber wenn ich dann in den frühen Morgenstunden aufbreche, dann ist es Stress. Ich werde wenig Schlaf haben. Der Hund wird dabei sein, was das kleinste Problem ist. Aber ich wollte dann auch einen Trip ins Altmühltal machen. Dafür wird das Zeitfenster aber sehr klein. Es wäre lediglich hinfahren, Leute treffen, Kirchweih feiern, schlafen und wieder heimwärts. Nicht, dass ich das so schon mal gemacht hätte. Aber das Zusatzprogramm würde ich dann doch gerne mitnehmen. Sprich: Altmühltal.

Das Oltimertreffen? Etwas, was ich so noch nie gemacht habe. Hinzu ist es mit dem Fahrrad erreichbar. Das Wetter soll stabil bleiben. Ich benötige aber einen Hundesitter. Vielleicht. Hin und zurück wäre wieder zu viel für Lotte. Oder mit dem Hund hinfahren und mit einem Oldtimer, der aus unserer Gegend kommt zurück fahren. Dann bin ich aber den ganzen Tag da. Möchte ich das?

Ich weiß das alles nicht. Noch nicht. Mal gucken, wie ich nachher dazu stehe …

Bild 1: Das „Werkzeug“ steht bereit – Bild 2: Krawall und Remmi-Demmi

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