Pilze (Ja, mir ist nichts Besseres eingefallen)
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28.10.2018
Mit einem Murren schäle ich mich aus dem Bett. Die Nacht ist wieder etwas kürzer ausgefallen. Es war wieder einer der Abende, an denen ich mich nicht durchringen konnte, ob ich losgehe, oder ob ich zu Hause bleibe. Ich bin in den vier Wänden geblieben und habe mich durch unzählige Videos auf YouTube geklickt. Zu meist Musik. Nahezu jedes Genre habe ich diesen Abend einmal angespielt. Manchmal gelangt man dabei zu Schöpfungen, wo man sicher sagen kann, dass man an dieser Stelle das Ende des Internets gefunden hat. Gruselig. Wirklich! Auf der anderen Seite findet man dann aber auch Schätze, die man in dem jeweiligen Genre nicht erwartet hätte. Da draußen sind Stimmen unterwegs, wo man sich fragt, warum hat die/der es nicht ins große Rampenlicht geschafft? Und dann hört man sich gezielt einmal quer durch deren Lieder. So rauscht die Zeit dahin, und ehe man sich versieht, ist es kurz vor Sonnenaufgang.
Zwei haselnussbraune Augen schauen erwartungsvoll, dass endlich mehr Elan von mir kommt. Der Ruf der Natur ist zu dieser Zeit unüberhörbar. Also geht es nach der Morgenroutine mit Lotte vor die Tür. Den Ruf der Natur beantworten. Wieder in den vier Wänden ereilt mich die Motivation vom Vorabend. Willst du los? Willst du dich nochmal hinlegen? Du fühlst dich wie Kunstrasen. Okay, an dieser Stelle besteht Erklärungsbedarf. Jürgen von der Lippe hat einmal einen Beitrag über die fünf Stufen des Alkoholgenusses zum Besten gegeben. Den kann man übrigens auch bei YouTube finden. Einfach mal anschauen. Der ist herrlich. Gut, ich habe mir am Vorabend nun nicht die Birne weggeballert. Überhaupt habe ich keinen Alkohol zu mir genommen, doch fühle ich mich wie bei Stufe vier. Das Bett sieht so einladend aus. Einfach in diesem unmotivierten und nörgeligen Zustand nochmal reinlegen und den Sonntagmorgen an einen vorbei rauschen lassen.

Der Blick geht zum Fenster hinaus. Die Sonne steht noch tief. Der Himmel zeigt sich wolkenfrei in einem Azurblau. Nein! Das muss ausgenutzt werden. Der Blick geht zur Uhr. Perfekt! Wenn ich mich jetzt auf den Sattel schwinge, dann komme ich noch rechtzeitig zum Frühstücksbuffet. Ja, dann los. Das Fahrrad klappert über die Stöckchen und Steinchen der Plantagenwege. Die eisige Luft im Gesicht, den Geruch der Umgebung in der Nase. Den des Klärwerks. Klasse! Zum Glück ist dieser Duft schnell Vergangenheit. So geht es auf den Moorstraßen Richtung Stade.
Einem Medizinball gleich, verlasse ich zur späten Mittagsstunde die Gastronomie. Endtäuschung zieht auf. Der Farbe des Himmels ist zu einem trüben Grau gewechselt. Hoffentlich bleibt es trocken. Ich habe keine Regenklamotten dabei. Was mich aber nicht davon abhält, das Glück etwas zu strapazieren. Denn direkt nach Hause, darauf habe ich ja mal so gar keine Lust. So geht es am Wertstoffhof vorbei Richtung Stade Hagen. Der Hauptstraße entlang langsam aber sicher zum Rüstjer Forst. Dort wechselt sich das Rauschen der vorbei fahrenden Autos mit der Stille des Waldes ab. Der Duft von Moos, Laub und Pilzen steigt mir in die Nase. Da tönt ein Surren an mein Ohr. Was ist das nur? Ich schaue mich um. Sehen kann ich nichts. Es wird immer lauter und penetranter. Werde ich hier gleich von einer mutierten Monsterhornisse angegriffen? Ich schaue mich ein weiteres Mal um, muss aber aufpassen, dass ich so nicht den Abflug über den Lenker mache. Ich könnte zwar anhalten und dann in die Runde blicken, aber das wäre zu einfach. Wo bliebe dann der Nervenkitzel?

Da taucht ein Herr zwischen den Bäumen auf. Auch er muss aufpassen, dass er sich nicht langmacht. Sein Blick ist gen Baumkronen gerichtet. In den Händen hält er etwas. Eine Fernsteuerung? Ach, ein Drohnenpilot. Daher das blöde Surren. Ich schaue auch noch mal gen Himmel. Die Drohne kann ich aber immer noch nicht sehen. Blick lieber auf den Weg vor dir und auf das, was am Wegesrand zu sehen ist. Da läuft man weniger Gefahr, zu stürzen. Gefühlt hatle ich nun alle paar Meter an um das Ambiente des Herbstes einzufangen. Hier wird mal Moos auf einem Baumstumpf fotografiert. Dort ein Grüppchen Pilze.
Abschließend kann ich sagen, dass am heutigen Tag nicht mehr viel passiert ist. Ich kehre noch einmal ein, ehe ich schließlich die letzten Kilometer gen Heimat in Angriff nehme.
Ja, und das waren sie nun. Meine Reisen im Jahre 2018. Ich hatte zwar noch zwei Spaziergänge, von denen ich eigentlich auch berichten wollte. Nur ist da noch weniger passiert, als es in diesem Bericht der Fall gewesen ist. Daher habe ich mich entschieden, darüber nicht zu schreiben.
Nun gilt es einmal »Danke« zu sagen. Danke an meine Leser, die mich das Jahr über begleitet haben. Es war mir eine Freude euch von meinen Reisen zu berichten. Was nächstes Jahr auf dem Plan steht? Wacken steht ja bereits fest. Aber ansonsten ist nicht wirklich konkret geplant. Irgendetwas wird mir aber bestimmt einfallen. Bleibt mir nur noch euch allen da draußen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen. Lasst euch reich beschenken und genießt die Zeit des Beisammenseins. Kommt gut in das neue Jahr 2019 hinein.
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